Pleasant Grove. Einer Schwangeren wurde in den USA im Streit in den Bauch geschossen. Das Kind starb – nun drohen drohen der Frau mehrere Jahre Haft.

Es ist eine unglaubliche Geschichte: Einer Schwangeren wurde in den Bauch geschossen – jetzt steht sie deshalb vor Gericht. Der Vorwurf: Sie selbst sei Schuld an dem Tod des Ungeborenen. Denn sie war es schließlich, die im fünften Monat ihrer Schwangerschaft einen Streit provozierte. Und damit auch dafür verantwortlich ist, dass ihre Kontrahentin auf sie schoss.

Der Vorfall im Bundesstaat Alabama machte in den USA landesweit Schlagzeilen – Alabama schützt Ungeborene rechtlich besonders. Entsprechend sieht der Chefermittler Danny Reid der Polizei in der Stadt Pleasant Grove auch das Kind „als einzig wahres Opfer“, wie er dem lokalen Newsportal „AL.com“ mitteilte.“

Die Kontrahentin ist bereits freigesprochen. Es habe sich um Notwehr gehandelt, hatte eine Gerichts-Jury entschieden.

Der Fall in Kürze:

  • Eine Frau streitet sich mit einer anderen
  • Der Konflikt verschärft sich – eine von beiden zieht eine Waffe
  • Sie schießt der Kontrahentin in den Bauch
  • Diese ist schwanger und verliert das Kind
  • Jetzt ist das Opfer des Schusses angeklagt: Ihre Schuld, dass sie einen Streit anfängt

Von Kontrahentin in Bauch geschossen: Frau vor Gericht

Erst verlor sie ihr Kind, nun steht sie deshalb vor Gericht und ihr drohen 20 Jahre Haft: Die Schwangere, der in den Bauch geschossen wurde, ist wegen Totschlags angeklagt worden. Ein Gericht im Bundesstaat Alabama wirft der 27-Jährigen vor, den Streit begonnen zu haben und damit für den Tod ihres ungeborenen Kindes verantwortlich zu sein, wie US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) berichteten.

Nach der Zahlung einer Kaution durfte die Frau das Gefängnis demnach zunächst verlassen. Sollte sie für schuldig befunden werden, drohen ihr aber bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall hat in den USA eine Debatte über die Rechte von Frauen und ungeborenen Kindern ausgelöst.

Andere Frau soll aus Notwehr geschossen haben

Den Berichten zufolge hatte sich die 27-Jährige Anfang Dezember mit einer anderen Frau auf dem Parkplatz eines Ladens in Pleasant Grove westlich der Stadt Birmingham über den Vater des ungeborenen Kindes gestritten.

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Sie sei damals im fünften Monat schwanger gewesen. Die andere Frau habe in Notwehr auf sie geschossen, hieß es. Alabama gehört den Angaben zufolge zu den US-Staaten, die einen Fötus bei Gewalttaten gegen Schwangere als Opfer anerkennen.

Ebenfalls in Pleasant Grove hatte die Polizei 2016 eine Drogenabhängige weggesperrt. Sheriff Danny Reid sah das Schutzmethode für das ungeborene Kind. Mediziner waren entsetzt. Ein Richter entschied, er habe Recht damit.

Anfang Mai wurde ein grausiger Vorfall in den USA bekannt: Eine Schwangere wurde ermordet, ihr Kind schnitten zwei Frauen aus ihrem Bauch. In der Mongolei starben werdende Eltern aus Berlin – weil sie Murmeltier aßen. (les/dpa)