Wernigerode/Nordharz. Ein Student soll einen Computer reparieren und entdeckt dabei kinderpornografische Bilder. Besonders brisant: Der Mann war bei der AfD.

Ein Mann wollte eigentlich nur seine Festplatte zur Reparatur bringen. Jetzt ermittelt die Polizei gegen ihn. Denn auf der Festplatte waren kinderpornografische Dateien.

Der 41-Jährige aus der Gemeinde Nordharz wollte die Dienste eines Studenten aus Wernigerode in Anspruch nehmen, der in seiner Freizeit Computer überprüft und repariert. Als der sich die Festplatte genauer ansah, erkannte er die kinderpornografischen Bilder – und informierte die Polizei. Ein Sprecher in Halberstadt teilte das am Wochenende mit.

Nun wurde bekannt, dass der Mann für die AfD bei der Kommunalwahl im Mai ein Mandat errungen hatte. Die Landesgeschäftsstelle der AfD teilte am Montag in Magdeburg mit, der Mann sei mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgetreten. Der Landes- und Kreisvorstand seien sich darüber einig, dass bei rechtskräftiger Verurteilung ein Parteiausschlussverfahren unausweichlich gewesen wäre. Dem sei der Mann zuvorgekommen.

Polizei durchsuchte Wohnung

Die „Magdeburger Volksstimme“ berichtet, dass der Mann im Mai in den Nordharzer Gemeinderat gewählt worden war. Laut MDR verlangt die AfD von dem Beschuldigten, das gewonnene Kommunalwahl-Mandat nicht anzunehmen.

Die Polizei durchsuchte die Wohnung des Tatverdächtigen. Mit Hilfe eines Experten aus dem Landeskriminalamt stellten die Beamten umfangreiches Datenmaterial sicher, das den Verdacht des Besitzes von Kinderpornografie bestätigte. Die Ermittlungen dauern an. (dpa/sdo/aba)