Bad Driburg/Essen. Verena Pausder hat für ihre ehrenamtliche Arbeit den „Prix Clarins“ erhalten. Die Unternehmerin setzt sich für digitale Bildung ein.

Die IT-Unternehmerin Verena Pausder ist für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem „Prix Clarins“ ausgezeichnet worden. Pausder setzt sich mit ihrem 2017 gegründeten Verein „Digitale Bildung für alle“ dafür ein, dass Kinder Zugang zu digitaler Bildung erhalten, organisiert und fördert unter anderem Programmier- oder Robotik-Kurse für Kinder und bietet Fortbildungen für Lehrer an. Das Preisgeld von 20.000 Euro fließt direkt an die Initiative.

Verena Pausder ist damit die erste Trägerin des „Prix Clarins“, der vom Kosmetikunternehmen Clarins gemeinsam mit der Frauenzeitschrift „myself“ verliehen wurde. „myself“ gehört wie unsere Redaktion zur Funke Mediengruppe.

Der ehemalige Bundesminister Klaus von Dohnanyi machte in seiner Laudation auf die große Bedeutung digitaler Bildung aufmerksam: „Wir alle haben eine Muttersprache, die wir von unseren Eltern lernen – wer besonders gebildete und belesene Eltern hat, ist klar im Vorteil. Bei der digitalen Sprache hingegen sind alle Eltern und Großeltern gleich sprachlos“, sagte er. Das sorge für mehr Chancengleichheit, man müsse diese aber auch nutzen – wobei das Engagement von Verena Pausder eine große Hilfe sei.

Verena Pausder: Deutschland muss anderen Anspruch entwickeln

Auf der Bühne bei der ersten Verleihung des „Prix Clarins“ in Bad Driburg: Moderatorin Bettina Cramer, „myself“-Chefredakteurin Dr. Sabine Hofmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Groupe Clarins, Christian Courtin-Clarins, Preisträgerin Verena Pausder, Funke-Aufsichtsratsvorsitzende Julia Becker und Stephan Seidel, General Manager Deutschland bei Clarins.
Auf der Bühne bei der ersten Verleihung des „Prix Clarins“ in Bad Driburg: Moderatorin Bettina Cramer, „myself“-Chefredakteurin Dr. Sabine Hofmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Groupe Clarins, Christian Courtin-Clarins, Preisträgerin Verena Pausder, Funke-Aufsichtsratsvorsitzende Julia Becker und Stephan Seidel, General Manager Deutschland bei Clarins. © Ralf Succo | Ralf Succo

Verena Pausder sagte, ihr Verein verfolge die Vision, dass alle Kinder chancengleich Zugang zu digitaler Bildung haben sollen. „Ihnen einfach ein iPad in die Hand zu drücken oder Schulen mit Hardware auszustatten“ reiche bei weitem nicht aus, sagte die Unternehmerin, die unter anderem Gründerin und Geschäftsführerin von Fox & Sheep ist, dem größten Entwickler für Kinder-Apps in Deutschland.

Pausder möchte es Kindern schon im Grundschulalter möglich machen, sich in der digitalen Welt aktiv und selbstbestimmt zu bewegen. „Wir haben das heutige ‚morgen‘ in unserer Kindheit und Schulzeit nicht gelernt und tun uns daher schwer mit dem Thema Digitalisierung und digitale Bildung”, hieß es weiter in ihrer Dankesrede. Computer sollten mehr sein als nur Geräte zum Video schauen, Surfen oder Shoppen. „Es muss unser Anspruch als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sein, dass wir in Zukunft mehr sind als digitale Konsumenten chinesischer und amerikanischer Anwendungen.“

Zu den ersten Gratulanten gehörten Christian Courtin-Clarins, der Aufsichtsratsvorsitzende der Groupe Clarins, und Julia Becker, die Aufsichtsratsvorsitze der Funke Mediengruppe.

Im Rennen um die Auszeichnung waren neben Verena Pausder noch Steffi Graf mit der Initiative „Children for Tomorrow“, die sich für geflüchtete Kinder einsetzt, sowie die Managerin Sandra von Möller, die mit ihrem Verein „KIDsmiling“ Projekte wie kostenlose Fußballtrainings oder Besuche von Museen organisiert. (fmg)