Berlin. Extremsportler Baumgartner erfindet sich als Satiriker neu. Und wettert in rechtspopulistischen Medien radikal gegen Böhmermann.

Bekannt ist er als Stratosphärenspringer, als Extremsportler – inzwischen ist Felix Baumgartner aber anderweitig beschäftigt. Unter anderem mit Hasstiraden gegen Jan Böhmermann, die er online auf Facebook teilt.

Wenig elegante Fragestellung für seinen Beitrag, im Original in aufgeregten Versalien verfasst: „Jan Böhmermann, dummes Hurenkind oder genialer Satiriker?

Baumgartner, Österreicher, dürfte sich wie viele im Land zuletzt häufiger mit dem Deutschen beschäftigt haben – hatte dieser doch nachweislich schon vor der Veröffentlichung von dem Ibiza-Video gewusst, das Innenminister Heinz-Christian Strache zum Rücktritt zwang und eine Regierungskrise in Baumgartners Heimat auslöste.

Baumgartner erfindet sich als Satiriker neu und wettert gegen Böhmermann

Felix Baumgartner wettert in einem als antisemitisch geltenden Magazin gegen Jan Böhmermann. Er nennt es Satire. 
Felix Baumgartner wettert in einem als antisemitisch geltenden Magazin gegen Jan Böhmermann. Er nennt es Satire.  © imago/Eibner Europa | / JFK

Baumgartner verkauft seine Tirade gegen Böhmermann als Satire - denn die dürfe ja alles, schreibt er. „Satire ist ein wunderbares Mittel, alles mal rauszulassen und gibt einem die uneingeschränkte Möglichkeit, jeden aufs Tiefste zu beleidigen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen werden zu können.“

Beleidigen also – und das tat er dann auch. „Wenn man Jan Böhmermann zum ersten Mal sieht, hat man irgendwie das Gefühl, als ob seine Eltern Geschwister gewesen wären. Es gilt aber die Unschuldsvermutung.“

Stratosphärenspringer: Totem Vater blieb Böhmermann erspart

Baumgartner wetterte weiter. Böhmermanns Mutter hätte wohl besser verhüten sollen. Und weil sie bei seiner Geburt erst 17 war, sei Böhmermanns Vater wohl ein Pädophiler.

Dem inzwischen toten Vater sei aber nicht nur die Strafe dafür, sondern auch der Sohn erspart geblieben, „uns leider nicht.“

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Nach dem Ibiza-Video: Krise in Österreich: Wem der Rücktritt von Heinz-Christian Strache nützt

Baumgartner mit rechtspopulistischen Meinungen durchaus konform

Laut dem österreichischen „Standard“ wurde der Beitrag – in längerer Fassung – auf der rechtsextremen Plattform „Alles roger“ veröffentlicht. „Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes stuft das Magazin als „tendenziell antisemitisch“ ein.“

Bei „Alles roger“ ist Baumgartner Kolumnist – und kritisierte laut „Standard“ zuletzt zum Beispiel auch Greta Thunberg heftig. Andere Themen, gegen die er wetterte, waren zum Beispiel der Klimawandel (inklusive Link zum Video des AfD-Klimawandelleugners Michael Limburg) und E-Autos. Auch mit Lob für die rechtspopulistische FPÖ hält er sich kaum zurück.

Böhmermann reagierte bisher nicht öffentlich auf Baumgartners neue Berufung zum Satiriker. Über mangelnde Aufmerksamkeit konnte sich der Moderator ohnehin zuletzt nicht beschweren – so hatte Böhmermann zum Beispiel Youtuber Rezo zu Gast. Es war dessen erstes TV-Interview nach seinem Video „Die Zerstörung der CDU“. (ses)