Köln. In Köln haben Forscher am Wochenende Nachbauten von römischen Katapulten getestet. Doch dem Experiment waren deutliche Grenzen gesetzt.

In der Wissenschaft gibt es immer wieder Erkenntnisse, die einen einschlagenden Erfolg in der Forschung darstellen. Diese Erfahrung haben wohl auch Forscher in Köln gemacht: Sie haben am Wochenende Nachbauten von römischen Katapulten getestet,

Auf einer Wiese hinter der Universität Köln wurden von den riesigen Waffen Geschosse abgefeuert. „Es geht darum, die Antike gleichsam an sich selber auszuprobieren“, erläuterte der Archäologe Eckhard Deschler-Erb. Römische Katapulte hätten zu den Spitzenprodukten antiker Waffentechnologie gezählt.

Geschossbolzen und Geschosskugeln konnten mit den Katapulten von der römischen Armee bis zu 300 Meter weit geschleudert werden, Die Geschosse hatten eine ungeheure Wucht und Durchschlagskraft. Für den Versuch waren Katapulte in verschiedenen Größen gebaut worden.

Katapult-Fans im Netz: Große Community bei Reddit

Doch dem Experiment waren deutliche Grenzen gesetzt: „Im Kölner Grüngürtel dürfen wir natürlich nicht soweit schießen, nur 50 Meter“, schränkte Deschler-Erb ein. „Was uns interessiert, sind insbesondere Konstruktionsfragen. Es gibt antike Beschreibungen dieser Maschinen, es gibt Funde, aber um das wirklich zum Funktionieren zu bringen, muss man die schriftliche Theorie in die Praxis überführen, und das ist schon noch mal was anderes.“

Etwa 190 Archäologinnen und Archäologen hätten sich dafür in den vergangenen Tagen in Köln zusammengeschlossen, darunter sowohl Archäologen von Universitäten als auch sogenannte Reenactors, die römisches Leben nachspielten.

Mit großem Interesse dürften die Versuche auch im sozialen Netzwerk Reddit beobachtet werden. Dort gibt es eine Community von Zehntausenden Katapult-Fans. Diese diskutiert – teils ironisch – teils sehr wissenschaftlich über die Waffensysteme. Dabei wird deutlich zwischen Katapulten und so genannten Triböcken bzw. dem Trebuchet unterschieden. (dpa/ac)