Berlin. Kaffee ist schlecht fürs Herz und die Arterien – oder? Eine Studie hat sich mit dem Thema beschäftigt. Die Ergebnisse überraschen.

Einige kommen nicht ohne diverse Tassen durch den Tag, andere stehen die ganze Nacht im Bett, wenn sie auch nur einen Schluck am Morgen genommen haben. So oder so, Kaffee gehört zu den wichtigsten Wachmachern und generell Getränken in Deutschland. Umstritten ist aber, wie bekömmlich und gesund Kaffee ist.

Grundsätzlich ist Kaffee nicht so schlecht, wie oft angenommen, berichtet die British Heart Foundation basierend auf einer Studie der Queen Mary Universität London. Zumindest sei er bei weitem nicht so schlecht für die Arterien, wie bisher angenommen.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse Anfang Juni bei der British Cardiovascular Society (BCS) Conference in Manchester.

Kaffee schlecht fürs Herz? Wenig Einfluss auf Arterien-Elastizität

„Die Studie mit mehr als 8000 Menschen in Großbritannien widerlegt frühere Studien, die behaupteten, dass der Konsum von Kaffee die Arterien versteifen lässt“, heißt es in der Mitteilung der British Heart Foundation. Diese seien nicht umfassend genug , die Teilnehmerzahlen zu gering gewesen.

Arterien transportieren sauerstoff- und nährstoffhaltiges Blut vom Herzen in den Rest des Körpers. Wenn sie steif werden, kann es die Arbeitsbelastung des Herzens erhöhen und die Chance einer Person auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.

Im Umkehrschluss bedeutet das Ergebnis der Studie: Kaffee ist weniger schädlich für das Herz, als andere Studien ergeben haben.

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      Wer viel Kaffee trinkt, trinkt auch häufiger mehr Alkohol

      Tatsächlich liefert die Studie Traumergebnisse für alle Koffeinjunkies, die Wert auf gute Arterien legen – selbst bei 25 Tassen am Tag sei bei der entsprechenden Testgruppe keine negative Auswirkung nachweisbar gewesen,.

      Allerdings geht der Genuss besonders großer Mengen Kaffee meist einher mit diversen anderen Lastern. Die Gruppe derer, die sehr, sehr viel Kaffee trinkt, sei meist männlich und greife auch gern zu Zigaretten und Alkohol, ergab die Studie.

      Viele unterschiedliche Studien – „neues Licht auf Auswirkungen“

      Für die Studienergebnisse wurde mit einbezogen, wie sich Menschen ernähren, ob sie andere Angewohnheiten haben, die zu einer schnelleren Arterienversteifung führen, zudem spielten Größe, Gewicht und Herkunft eine Rolle.

      Metin Avkiran, Direktor der Heart Foundation: „Es gibt mehrere widersprüchliche Studien, die verschiedene Dinge über Kaffee aussagen – es kann schwierig sein zu filtern, was wir glauben sollten und was nicht.“ Die aktuelle Studie werfe ein neues Licht auf die Auswirkungen des Getränks auf Arterien.

      Richtig schädlich ist Kaffee übrigens für die Umwelt, zumindest so, wie er heute häufig konsumiert – zum Mitnehmen. Die Umweltministerin will Kaffee-Einwegbecher teurer machen. Ein Exemplar machte kürzlich besonders viele Schlagzeilen – es gab viel Spott für einen Starbucks-Kaffeebecher in einer „Game of Thrones“-Folge. Und falls Sie keine Lust auf Kaffee haben, morgens aber immer müde sind? Diese Mittel machen Sie wach. (ses)