Dserschinsk. Bei schweren Sprengstoff-Explosionen in einer Firma in Russland sind dutzende Menschen verletzt worden. Der Notstand wurde ausgerufen.

Dutzende Menschen sind bei mehreren schweren Sprengstoff-Explosionen in Russland verletzt worden. Diese sollen sich auf einem Werksgelände in der russischen Stadt Dserschinsk ereignet haben. Das teilte die Gesundheitsbehörde der Region der Agentur Interfax zufolge mit.

38 Werksmitarbeiter und Bewohner benachbarter Häuser hätten medizinische Hilfe gebraucht, teilte die Gesundheitsbehörde der Region der Agentur Interfax zufolge mit. Darunter seien vier Schwerverletzte. Die Behörden riefen den Notstand aus. Die Zahl der Verletzten wurde mehrfach erhöht.

Russland: Sprengstoff-Explosionen – Notstand ausgerufen

In russischen Medien waren eine riesige Rauchwolke sowie Feuer zu sehen. Die Explosionen geschahen demnach am Samstag bei der Firma Kristall, die für das Militär unter anderem Bomben herstellt sowie auch Sprengsätze für zivile Zwecke.

Dserschinsk liegt rund 400 Kilometer östlich von Moskau. Große Teile des Werks seien komplett zerstört worden, hieß es. Auf Videos mit Tonspur war die schwere Erschütterung zu hören. Anwohner der Stadt wurden aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten. Teils seien auch Fenster benachbarter Häuser infolge der Druckwelle geborsten, hieß es.

Weitere Explosionen nicht ausgeschlossen

Russland: Die Explosion hat für eine erhebliche Rauchwolke gesorgt.
Russland: Die Explosion hat für eine erhebliche Rauchwolke gesorgt. © INSTAGRAM / @GALYAEVA_EVGENIA | SOCIAL MEDIA

Das Feuer war auch nach Stunden noch nicht gelöscht. Zudem wurden weitere Explosionen nicht ausgeschlossen. Gebietsgouverneur Gleb Nikitin habe einen Sonderstab eingerichtet, meldete Interfax. Er sei auf dem Weg an die Unglücksstelle. Reporter berichteten, die Zufahrt zu dem Rüstungsbetrieb sei gesperrt.

Die Hintergründe der Explosionen waren noch unklar. Das nationale Ermittlungskomitee ermittelt wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften. In Russland kommt es immer wieder zu verheerenden Unglücken mit vielen Toten und Verletzten. Ursache dafür ist oft, dass elementarste Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden.

Allein seit 2014 habe es in Russland in Werken für Sprengstoffherstellung fast ein Dutzend ähnlicher Explosionen gegeben, listete die Staatsagentur Tass in einem Dossier auf.

Ende Mai war das französische Lyon von einer Explosion erschüttert worden. Ein Drama in einer privaten Unterkunft spielte sich in Bayern ab: Bei einer Wohnhaus-Explosion starben Vater und Zochter. (jb/dpa)