Berlin. Die Schule warnt vor einer lokalen Filmproduktion: In Bad Laasphe wurde in einem Linienbus ein Porno gedreht. Der Fahrer machte mit.

Die Schüler tauschten das Porno-Video untereinander aus, möglicherweise auch an Minderjährige: Eine Schule unterrichtete Eltern, dass ein Sexfilm bei den Jugendlichen gerade besonders populär ist. Pikantes Detail: Er ist offenbar in einen Linienbus gedreht worden. Und auch der Busfahrer macht mit.

Konkret geht es um Schüler in Bad Laasphe im Wittgensteiner Land. Am Dienstag reagierte das Städtische Gymnasium mit einem Brief an die Eltern, wie Schulleiterin Corie Hahn berichtete. Sie hatte in der vergangenen Woche von dem „Video mit pornografischem Inhalt“ erfahren, dass unter Schülern von Handy zu Handy wandere.

Porno im Bus gedreht – der Fahrer hat mitgemacht

Es bestehe die Sorge, dass auch jüngere Klassen Zugriff auf das Filmchen hatten. Sie bittet daher die Eltern, die Handys ihrer Kinder zu prüfen, problematisches Material zu löschen und ihnen Gesprächsangebote zu machen.

Zuvor hatte die „Siegener Zeitung“ berichtet. Demnach ist das Pornomaterial bereits vor mehr als einem Jahr in einem durch Bad Laasphe fahrenden Bus der örtlichen Verkehrsbetriebe entstanden.

In Bad Laasphe drehte ein Paar einen Porno in einem Linienbus. Auch der Fahrer machte mit.
In Bad Laasphe drehte ein Paar einen Porno in einem Linienbus. Auch der Fahrer machte mit. © dpa | Marius Becker

Darin lässt eine Frau im Bus die Hüllen fallen, hat Sex mit dem kameraführenden männlichen Darsteller. Vor dem Akt habe sie laut der Zeitung den Fahrer angesprochen, ob das Vorhaben in Ordnung sei. Dieser stimmte zu. Und später mit ein: Auch er soll demnach in den Szenen aktiv zu sehen sein. Es handele sich um insgesamt drei Videos, heißt es in der „Siegener Zeitung“.

Unternehmen hat Fahrer entlassen – Schüler besorgt wegen Hygiene

Per anonymem Anruf habe er von dem Pornodreh in einem seiner Busse erfahren, sagte der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Westfalen Süd, Klaus-Dieter Wern. „Wer sowas betreibt, der fährt bei mir keinen Omnibus mehr“, sagte er.

Der Busfahrer, der für ein von den Verkehrsbetrieben beauftragtes Subunternehmen arbeite, sei umgehend nach Bekanntwerden seiner Rolle in dem fraglichen Film vom Liniendienst entbunden worden. Schüler hatten zudem erklärt, sie würden nicht mehr mit den Bussen fahren wollen, ob der Vorfälle mit zweifelhaftem Ausgang aus hygienischer Perspektive.

Das zuständige Unternehmen versicherte aber, es sei gut geputzt worden. Die Reinigung sei üblich – auch, wenn keine Sexfilme gedreht werden.

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Manche sammeln Pornos weiter klassisch auf altmodischen Datenträgern. In den USA hat ein Sohn seine Eltern verklagt – weil sie seine Pornosammlung zerstört haben. (ses/dpa)