Magdeburg. Die Vorfreude auf den Giraffen-Nachwuchs schlug im Magdeburger Zoo in Bestürzung um: Das Baby kam tot zur Welt, auch die Mutter starb.

Doppelte Trauer im Magdeburger Zoo: Nach der Totgeburt eines Giraffen-Babys, die per Youtube-Livestream gezeigt worden war, ist auch die Giraffen-Mutter gestorben. Nach ersten Erkenntnissen ist sie wohl verblutet.

Bei dem Muttertier sei wahrscheinlich während der Geburt die Gebärmutter gerissen, sagte Zoo-Direktor Kai Perret am Montag. Die Giraffe blutete, bis der Kreislauf versagte. Perret bestätigte damit entsprechende Medienberichte.

Die 11-jährige Giraffenkuh Femke hatte ihr Junges am Freitag tot zur Welt gebracht. Knapp 1900 Menschen hatten das live verfolgt. Seit der Totgeburt war Femke unter ständiger Beobachtung des Tierarztes gewesen.

Zoo Magdeburg: Giraffe Femke brach tot zusammen

Die Totgeburt eines Giraffen-Babys im Zoo Magdeburg wurde live auf Youtube gestreamt.
Die Totgeburt eines Giraffen-Babys im Zoo Magdeburg wurde live auf Youtube gestreamt. © Screenshot Youtube Zoo Magdeburg | Screenshot Youtube Zoo Magdeburg

Weil die Nachgeburt nicht abging, bekam die Giraffenkuh erneut Wehenmittel. Sie ruhte viel und sah laut Zoo stabil aus. Doch in der Nacht zum Samstag dann der Schock: Nach dem Aufstehen taumelte die Giraffe und brach tot zusammen. Der Zoo sei nach diesen traurigen und dramatischen Ereignissen in grenzenloser Trauer, erklärte Direktor Kai Perret.

Wochenlang hatte der Zoo dafür geworben hatte, dass Nutzer im Internet live die Geburt des Giraffen-Babys verfolgen können. Giraffen sind etwa 14 bis 15 Monate lang trächtig. Nach der Geburt kümmerten sich Mitarbeiter des Zoos um das tote Baby. Schließlich rollten sie es reglos zusammen und ließen Mutter Femke mit dem Kleinen zurück im Stall.

Per Facebook gingen binnen kürzester Zeit Trauerbekundungen in mehreren Sprachen ein.

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Eine Nutzerin schreibt zum Beispiel: „Wir Magdeburger hatten uns so auf Femkes Nachwuchs gefreut. Bis zuletzt habt ihr versucht, dem Kleinen Leben einzuhauchen“. Sie habe es schön gefunden, dass der Zoo der Mutter allein Gelegenheit zum Abschiednehmen gegeben habe und den Livestream beendet habe.

Auf Youtube meldete sich nach der missglückten Geburt auch Zoo-Direktor Perret zu Wort. „Es gibt in der Natur und im Leben Dinge, die wir nicht beeinflussen und auch nicht vorhersehen können.“ Der Zoo warte jetzt auf die Untersuchung der Tierärztin, die klären soll, welche Ursachen für den unglücklichen Verlauf entscheidend waren.

Für die Magdeburger ist das nicht der erste Todesfall in der Giraffenherde. Der Vater des verstorbenen Babys, der Zuchtbulle Yoda, war im September 2018 tot in seiner Stallbox aufgefunden worden. Ende 2017 musste Giraffendame Fleur – Femkes Mutter – nach einem Kreislaufzusammenbruch eingeschläfert werden.

Femke hatte bereits eine sechsjährige Tochter. Shani wohnt jetzt zusammen mit der viereinhalb Jahre alten Zahra das Giraffenhaus.

(les/cho/dpa)

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