Berlin. Kinder haben heute komplexere Fragen als ihre Eltern damals. Die Auswahl an Büchern und Materialien reicht für den Wissensdurst nicht aus.

Am Anfang war es eine Mischung aus Überforderung und Stolz. Und außerdem fühlte ich mich geschmeichelt. Mein siebenjähriger Sohn hatte ein Hörspiel über das Reitervolk der Mongolen gehört – zufällig die B-Seite des „Was ist was“-Hörspiels zu Wildpferden. Und es schien, als hätte er die etwa 30-minütige Aufnahme auswendig gelernt: Wie Kinder so sind, konnte er einzelne Sätze originalgetreu wiedergeben, von Schlachtenverläufen, Kampfstrategien bis hin zu Alltagsritualen im Krieg.

So tranken die mongolischen Krieger zum Beispiel martialisch Milch mit Pferdeblut und stellten zum Schlafengehen Reiterattrappen auf ihre Pferde, sodass der Feind getäuscht wurde – ich hoffe, ich gebe das hier richtig wieder. Und zugegeben erfüllt jedes Körnchen Wissen, welches das eigene Kind absorbiert, die Mutter mit Glück – wenn es um das Thema Krieg geht aber auch mit Grusel.