Berlin. Eine Reise in die Türkei sollte für Influencer zum wundervollen und ertragreichen Erlebnis werden. Stattdessen wurde es ein Horrortrip.

Bei einer Reise in die Türkei sind 20 deutschsprachige Influencer um Pässe und letztendlich um eine Reise gebracht worden. Die Social-Media-Stars waren offensichtlich auf einen fingierten Reiseveranstalter hereingefallen.

Wie die Bloggerin mit dem Nickname Anna IX in einem Blog-Post schreibt, waren die Influencer wohl jeweils einzeln von einer angeblichen Firma mit dem Namen Constantino Tour angesprochen worden. Die Firma hatte demnach für Flugtickets, Hotels und weitere Reisekosten aufkommen wollen. Die Reisegruppe sollte dann in Istanbul und Antalya nächtigen. Als Gegenleistung wurde Werbung für den Veranstalter erwartet.

Was gängige Praxis im Geschäft mit Influencern ist, wurde dann jedoch zu einem Trip zum Vergessen für die Teilnehmer. Denn am Ende waren einige der Influencer sogar ihren Reisepass los. Wie Anna IX berichtet, seien Mitglieder der Reisegruppe am Flughafen Antalya von angeblichen Vertreterinnen der Firma Constantino Tour gebeten worden, ihren Reisepass abzugeben. Zweck sollte die Vorbereitung des Check-ins in einem der Hotels auf der Reiseroute sein.

Influencer kamen ohne Reisepässe am Hotel an

Doch im Reisebus merkten die Influencer dann, dass die vermeintlichen Reiseleiterinnen selbst nicht im Bus waren; und der Bus war wohl auch noch in die falsche Richtung gefahren.

Nach klärenden Gesprächen mit der Polizei in der Türkei kam dann heraus, dass die Firma Constantino Tour tatsächlich nicht existierte. Die Anbahnung der Reise habe also nur dazu gedient, die Dokumente zu stehlen. Nach Rücksprachen mit deutschen und türkischen Behörden konnten die Influencer dann nach knapp zwei Tagen wieder zurückreisen.

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Die Fashion-Bloggerin Natalia Osada schaffte es nach eigenen Angaben sogar noch, ein Foto am Strand in der Türkei zu schießen.

Anna IX schreibt in ihrem Blog auf die Frage, was man gegen Betrüger tun könne: „Vor Betrügern kann man sich nicht schützen“, schränkt dann aber ein, dass es wichtig sei, den Reisepass nicht abzugeben. Tatsächlich warnen Reiseveranstalter und Behörden immer wieder davor.

Das Auswärtige Amt schreibt beispielsweise in Hinweisen zu Reisen in kritische Regionen am Beispiel Chinas: „Es wird empfohlen, Passkopien und Flugtickets im Hotel sicher zu deponieren und den Pass mit gültigem Visum stets mitzuführen“. Mit diesem Hinweis dürften Reisende aber auch in anderen Ländern gut fahren.

Einen ganz anderen Fall von Betrug erlebte zuletzt eine deutsche Influencerin: Wie ein Paar-Foto bei Instagram zu rechter Propaganda wurde. (ac)