Hannover. Auf der A2 hat am Samstag ein Hochzeitskorso den Verkehr lahm gelegt. Bei einem zweiten Autokorso kam es zu Schüssen. Ein Trend.

Am Wochenende haben zwei Hochzeitsgesellschaften für Ärger gesorgt. In einem Fall blockierte ein Hochzeitskorso die A2 bei Hannover. In NRW schossen Hochzeitsgäste mit Waffen aus Autos in die Luft. Die Polizei griff ein und fand mehrere Schusswaffen in den Autos.

Die Polizei stoppte die zahlreichen hintereinander fahrenden Autos. Bei der Kontrolle der 15 Wagen und 32 Menschen seien zwei zulassungsfreie Schusswaffen gefunden und sichergestellt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Polizei fürchtet derweil, dass von Hochzeitsgesellschaften blockierte Autobahnen zum Trend werden könnten.

Hochzeitsgesellschaft hatte etliche Waffen in Autos

Die Beamten untersagten den Autokorso und schrieben Strafanzeigen wegen Schussabgabe in der Öffentlichkeit gegen die Waffenbesitzer. Die Polizei war am Samstagnachmittag verständigt worden. Zeugen berichteten demnach, dass Teilnehmer des Autokorsos in die Luft geschossen hätten. Daraufhin seien starke Polizeikräfte zusammengezogen und die Hochzeitsgesellschaft gestoppt worden.

In dem anderen Fall hatte ein Hochzeitskorso am Samstag den Verkehr auf der Autobahn 2 bei Hannover zum Erlahmen gebracht. Mit etwa 80 Stundenkilometern und blinkendem Warnlicht waren die Autos zeitweise auf allen Fahrbahnen unterwegs, teilte die Polizei am Sonntag mit.

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Durch den Korso sei der Verkehr zwischen den Anschlussstellen Wunstorf-Kolenfeld und Hannover-Herrenhausen blockiert worden. Eine Autofahrerin habe die Beamten über die Verkehrsbehinderung informiert, hieß es. Eine eingeleitete Fahndung sei jedoch ohne Erfolg geblieben. Es sei ein Verfahren wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet worden.

Hochzeitsgäste schießen mit Waffen in die Luft

Im März blockierten mehrere Sportwagen einer Hochzeitsgesellschaft eine Autobahn bei Düsseldorf.
Im März blockierten mehrere Sportwagen einer Hochzeitsgesellschaft eine Autobahn bei Düsseldorf. © dpa | ---

Hochzeitsgesellschaften blockieren immer wieder Verkehr

Immer wieder kommt es dazu, dass Hochzeitsgesellschaften Fahrbahnen blockieren. Im März hatte eine Hochzeitsgesellschaft die A81 versperrt. Wie die Polizei berichtete. Dabei lehnten sich die Gäste aus den Fenstern und filmten, wie der Stau hinter ihnen immer länger wurde.

Zuvor hatte eine Hochzeitsgesellschaft auf der A3 bei Düsseldorf mit Luxusautos die Autobahn blockiert. Sie wollten Fotos machen. Die Polizei befürchtete einen Trend. „Das Blockieren der Autobahn ist ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und kann unter Umständen auch zu einer Haftstrafe führen“, sagte ein Polizeisprecher.

„Für die, die das machen, ist es Imponiergehabe mit Autos, die ihnen möglicherweise auch gar nicht gehören. Damit will man zeigen, was man hat und wer man ist“, erzählt der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Michael Mertens. 2018 hatten ebenfalls feiernde Hochzeitsgäste aus ihren Autos geschossen. (msb/dpa)