Berlin. Bekannte fragen unsere Autorin oft, wie es ihr und den Kindern geht. Vor der ehrlichen Antwort schadet ein großer Schluck Wein nicht.

Jeder, der Schul- oder Kindergarten-Kinder hat, kennt die Situation: „Hast du noch Zeit für eine Tasse Kaffee? Komm‘ doch kurz rein!“ Und schon sitzt die eigene zerstreute Wenigkeit da, voller Ehrfurcht vor der perfekten Küche (Marke Bulthaup, Schnitttulpen auf dem Tisch) der Gastgeberin. Sie hat nur eine Ausrede gesucht – aus dem Kaffee ist ein Rotwein geworden.

„Ist vom Weingut meines Bruders aus der Pfalz“, erläutert die gastfreundliche Gelegenheitstrinkerin. Die Kinder sind nach nebenan zum Spielen verschwunden. Zwischen „zu viel Tannin mit ein bisschen Stachelbeergeschmack“ dann die ganz unverbindliche Frage, wie es denn geht, auf welche die einzig valide Antwort „super“ ist. Dass wir nach Wien fahren, erzähle ich. „Mit deinem Freund und den Kindern?“ „Ja“, antworte ich, was spontan beklatscht wird.