Köln. Keine Chance, den Betrieb aufrecht zu erhalten: Zwei Grundschulen in Köln machen dicht – dort sind einfach zu viele Ratten unterwegs.

Für die Kinder wäre es eine tolle Nachricht – wäre die Begründung für den Unterrichtsausfall nicht so ekelhaft: Zwei Grundschulen in Köln haben die Kinder nach Hause geschickt. Weil die Einrichtungen mit Ratten zu kämpfen haben.

Sowohl „Kölner Stadt-Anzeiger“ als auch „Express“ berichten von einer Rundmail, die Erziehungsberechtigten von Schülern beider Schulen zugesandt worden ist. „Wir als Schulleitungen können die Situation so nicht verantworten“, hieß es darin.

„Aus Hygienegründen und zum Schutz ihrer Kinder“ werde der Schulbetrieb am Mittwoch und am Donnerstag komplett eingestellt, zitieren beide Zeitungen aus der Mail. Für Freitag seien Ausflüge geplant, die Schulaufsicht habe dem zugestimmt.

Rattenproblem in Grundschule – liegt es an Toilettencontainern?

Gegenüber dem „Stadt-Anzeiger“ vermutet eine Mutter, stinkende Toiletten-Container auf dem Schulhof könnten die Nagetierchen angelockt haben. Die Schulleitungen arbeiten schon länger an dem Problem, hatten bereits Kammerjäger einbestellt, die offenbar nicht zur Wurzel des Problems vordrangen.

„Seit gestern Abend wissen wir, dass sowohl in der EMA als auch in der KGS Mäuse und Ratten im Küchenbereich und in den Klassenräumen im Erdgeschoss gesichtet wurden. Ratten liefen heute Morgen über den Schulhof“, heißt es in der Nachrichten an die Eltern.

Mit der Schließung wolle man den Profis nun die Möglichkeit geben, umfassend auf die Jagd zu gehen.

Immer wieder sorgen Ratten für Probleme in Bildungseinrichtungen

• Die Pestalozzischule in Langenhagen bei Hannover hat das Problem, das nebenan ein Wertstoffplatz liegt, der Ratten anzieht. Laut „HAZ“ hat die Verwaltung aber nicht vor, diesen zu verlegen – trotz vieler Tiersichtungen seitens der Schule.

• Die Grundschule Schimmeldewog bei Heidelberg musste den Schülern untersagen, die Toiletten zu nutzen – die Leitungen im Sanitäerbereich waren zerfressen, berichtet „Echo Online“.

• In der Universitätsbibliothek Stuggart verursachten Ratten einen Schaden von rund 200.000 Euro – sie hatten wissenschaftliche Bücher zerfressen.

Berlin berichtet gerade: Die Zahl der gemeldeten Rattenbekämpfungen hat in der Stadt 2018 deutlicher als in den Vorjahren zugenommen.

Schädlingsbekämpfer rückten laut Statistik zu 11 414 Einsätzen aus, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) auf Anfrage mitteilte. Im Vergleich zu 2017 seien das rund 14 Prozent mehr - ein „bemerkenswerter Anstieg“, wie eine Lageso-Sprecherin sagte. (ses)