Paris. Regisseurin Agnés Varda ist tot. Die Filmkünstlerin, die im Februar noch bei der Berlinale war, starb im Alter von 90 Jahren.

Die französische Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin Agnès Varda ist gestorben. Das berichtet die Nachrichtenagentur afp unter Berufung auf die Familie Vardas. Die Regisseurin wurde 90 Jahre alt.

Varda war eine Ikone des Autorenkinos, in ihrer 60 Jahre währenden Karriere gewann die an Statur kleine Frau große Auszeichnungen: Den Goldenen Löwen, einen Ehren-César, einen Ehrenleopard, einen Ehren-Oscar und noch im Februar dieses Jahres die Berlinale-Kamera, den Ehrenpreis des Berliner Festivals.

2017 hatte ihr Film „Augenblicke:Gesichter einer Reise“ für Aufsehen gesorgt: Sie hatte ihn mit dem Streetart-Künstler JR gedreht. Für den Film war das ungleiche Duo mit einem Wohnmobil durch das ländliche Frankreich gereist und hatten Porträts von Fabrikarbeitern und Bauern, denen sie begegneten, auf Fassaden und Schiffscontainern angebracht. Die Dokumentation erhielt viele Preise, war auch für einen Oscar nominiert.

Die Regie-Ikone mit der ewig gleichen, helmartigen Pagenfrisur hat sich immer für einfache und am Rande der Gesellschaft lebende Menschen interessiert. Sie lerne sehr viel von ihnen, sagte sie. Und betonte: „Ich habe noch nie Reiche und Wohlhabende gefilmt.“ (moi/dpa)