Dresden. Eine Dreijährige wird erschlagen, einer Sechsjährigen die Kehle durchgeschnitten: Jetzt steht ihr Vater wegen Mordes vor Gericht.

Er soll seine kleinen Töchter getötet haben, jetzt muss er sich vor Gericht verantworten: In Dresden beginnt am Donnerstag der Prozess wegen zweifachen Mordes gegen den 56-jährigen Mann.

Die beiden Mädchen, drei und sechs Jahre alt, starben Ende Juli 2018 in einer Wohnung im Dresdner Plattenbauviertel Gorbitz. Der Vater soll seine Töchter bei einem Wochenendbesuch heimtückisch und grausam getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sich damit auch an deren Mutter rächen wollte.

Mutter der Kinder hatte den Vater verlassen

Die Mittdreißigerin hatte sich ein halbes Jahr zuvor von dem Mann getrennt, der seit 1981 in Deutschland lebt. Beide stammen aus Mosambik. Der Krankenpfleger hatte auch Probleme bei der Arbeit – sowie mit Alkohol und Medikamenten. „Eine explosive Mischung“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden.

Auch zur Tatzeit soll der Angeklagte betrunken gewesen sein. Laut Staatsanwaltschaft wurde das jüngere Mädchen brutal erschlagen, der großen Schwester soll der Vater die Kehle durchgeschnitten haben. „Die Heftigkeit der Tatbegehung sticht heraus, zumal noch gegen schutzlose Kinder“, sagte der Sprecher. „Es ist ein seltener Fall.“

Der Mann war schnell festgenommen worden und befindet sich in Untersuchungshaft. Für den Prozess am Landgericht Dresden sind zehn Verhandlungstage bis Anfang Mai angesetzt – die Mutter der Mädchen tritt als Nebenklägerin auf.

Hintergrund: Geschwister in Dresden getötet – Vater unter Tatverdacht

(dpa/moi)