Berlin. Ermittler haben am Wochenende versucht, in die Redaktionsräume der „Bild“ in Berlin zu gelangen. Erfolgreich waren sie aber nicht.
Die Staatsanwaltschaft wollte offenbar die Redaktion der „Bild“-Zeitung in Berlin durchsuchen. Das berichtet die „Bild“ selbst. Demnach hatten Polizeibeamte versucht, am Samstagnachmittag Zugang zu den Büros zu bekommen. Auftraggeber soll das Landeskriminalamt Hessen und die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main gewesen sein.
Als Grund für die Durchsuchungsvorhaben nennt die „Bild“ ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Die Beamten hätten Internet-Zugriffsdaten von „Bild“-Lesern beschlagnahmen wollen.
Nach Angaben der „Bild“ geht es offenbar um ein internes Ermittlungsverfahren gegen Polizisten, die eine NSU-Opferanwältin bedroht haben sollen. Eine Nachfrage unserer Redaktion an das LKA Hessen blieb bislang unbeantwortet.
Beamte kamen ohne richterlichen Beschluss
Erfolgreich waren die Ermittler allerdings nicht. Sie kamen laut „Bild“ ohne richterlichen Beschluss – und wurden deshalb gar nicht erst ins Gebäude gelassen.
„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt sagte dazu: „Aufgrund des hohen Gutes des unantastbaren Informantenschutzes wird „Bild“ niemals freiwillig Daten von Lesern oder Informanten herausgeben.“ Gegen mögliche richterliche Anordnungen werde die Zeitung Rechtsmittel einlegen. (sdo)