Rom. Im italienischen Scandiano ist ein Baby an Herzstillstand und Blutungen gestorben. Seine Eltern hatten es zu Hause selbst beschnitten.

Trauriges Ende einer religiösen Tradition: In Italien ist Berichten zufolge ein fünf Monate altes Baby nach einer Beschneidung zu Hause ums Leben gekommen. Der Junge sei in einem Krankenhaus in Bologna gestorben, gegen die Eltern werde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, berichteten italienische Nachrichtenagenturen am Sonntag unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden.

Die aus Ghana stammenden Eltern sollen demnach die Beschneidung selbst an ihrem Wohnort in dem Ort Scandiano bei Reggio Emilia vorgenommen haben. Danach habe sich der Zustand des Babys schnell verschlechtert, so dass es in der Nacht zum Samstag an einem Herzstillstand und Blutungen gestorben sei. Vor allem muslimische und jüdische Familien lassen ihre Kinder aus hygienischen und religiösen Gründen beschneiden.

Gesundheitsministerin warnt vor illegalen Beschneidungen

Die Große Moschee in Rom – ein islamisches Kulturzentrum – rief alle Eltern dazu auf, ihre Kinder in einem Krankenhaus der Prozedur zu unterziehen. Auch Gesundheitsministerin Giulia Grillo warnte Eltern davor, die Beschneidungen illegal durchzuführen. „Die Gesundheit und das Leben der Kinder ist wichtiger als alles andere“, schrieb sie auf Facebook.

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Erst im Dezember hatte sich laut dem Portal „Reggio Sera“ ein ähnlicher Vorfall in Monterotondo in der Nähe von Rom ereignet. Damals waren Zwillinge ebenfalls zu Hause beschnitten worden. Eines der Kinder starb, das andere konnte gerettet werden. (dpa/cho)