Montreal. Seine Messe lief live im Fernsehen. Dann wurde der Priester Father Claude Grou in Montreal mit einem Messer lebensgefährlich verletzt.

Ein katholischer Priester ist in der kanadischen Metropole Montreal während eines live im Fernsehen übertragenen Gottesdienstes mit einem Messer attackiert worden. Der 77 Jahre alte Priester Claude Grou sei mit mehreren nicht lebensbedrohlichen Stichwunden ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der 26 Jahre alte, polizeibekannte Angreifer sei festgenommen worden. Sein Motiv war zunächst unklar. Der Gottesdienst in der Kirche Saint Joseph’s Oratory, der größten in Kanada, war am Freitagmorgen live von einem katholischen TV-Sender übertragen worden.

Priester wird während Messe attackiert – Angreifer flieht nicht

Auf einer Videoaufzeichnung, die kanadische Medien verbreiten, ist zu sehen, wie Grou gerade zu einem Gesang ansetzen möchte. Ein Mann mit weißer Schirmmütze geht die Stufen vor den Kirchenbänken hinauf, um den Altar herum und auf den Geistlichen los. Dieser weicht zurück und wird vom Angreifer zu Boden gestoßen. Das Zustechen ist aus der Kameraeinstellung nicht genau erkennbar.

Messebesucher eilen nach vorne, um sich um den Verletzten zu kümmern und den Angreifer in Schach zu halten. Dieser steht nach der Attacke regungslos im Altarraum und macht keine Anstalten zu fliehen.

Premierminister Trudeau spricht von „schrecklicher Attacke“

„Was für eine schreckliche Attacke“, schrieb Kanadas Premierminister Justin Trudeau per Kurznachrichtendienst Twitter und wünschte dem Priester rasche Genesung. Auch Bürgermeisterin Valérie Plante äußerte sich über Twitter: „Was für ein schrecklicher und unentschuldbarer Angriff, der in Montreal keinen Platz hat.“ Sie wünschte Grou im Namen aller Montrealer eine rasche Genesung.

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Erzbischof Christian Lépine schrieb in einer Stellungnahme der Diözese Montreal: „Pater Grou wurde verletzt, sein Leben ist aber Gott sei dank nicht in Gefahr.“ Lépines Gedanken seien auch bei allen, die den Angriff mit ansehen mussten. „Wir sind alle schockiert von diesem Gewaltakt, der sich in unserer Stadt, einem Ort des Friedens, abgespielt hat.“ Er dankte außerdem allen Helfern vor Ort und der Polizei. „Ich ermutige alle, ins Gebet einzustimmen und ruhig zu bleiben.“

(mein/dpa)