Berlin. Eine Studie zeigt: Der Umgang mit multiresistenten Keimen in Deutschland ist nachlässig. Vor allem Pflegedienste haben oft Probleme.

Die Infektion mit einem resistenten Keim kostet Menschenleben. Besonders geschwächte Menschen sind gefährdet, wenn kaum ein Antibiotikum mehr gegen bestimmte Erreger Wirkung zeigt. Doch trotz dieses Wissens ist der Umgang mit resistenten Keimen in Deutschland nachlässig, wie eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) und der Berliner Charité zum Umgang ambulanter Pflegedienste mit dem prominentesten der sogenannten Krankenhauskeime zeigt: MRSA.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass nur etwa die Hälfte der 107 bundesweit befragten Pflegedienste und deren 656 Mitarbeiter theoretisch in der Lage sind, einen zu Pflegenden, der mit MRSA besiedelt ist, fachgerecht zu versorgen. „Die Chance, dass der Pflegeempfänger richtig versorgt werden kann, liegt im besten Fall bei 50 Prozent“, sagt Sandra Strube-Lahmann von der AG Pflegeforschung der Berliner Charité und Mitautorin der Studie. „Da können Sie auch eine Münze werfen.“