Tel Aviv. Tel Aviv will Fußgänger, die auf ihr Smartphone starren, im Straßenverkehr schützen. Eine Lichtleiste im Asphaltboden dient als Ampel.

Immer mehr Menschen nutzen ihr Smartphone auch im Straßenverkehr. Das kann insbesondere beim Überqueren der Straße gefährlich sein. Die Stadtverwaltung der israelischen Großstadt Tel Aviv hat einen Test an einer Straße gestartet. In Tel Aviv sollen künftig spezielle Lichtstreifen auf dem Gehwegboden Unfälle mit Fußgängern verhindern, die durch ihre Handys abgelenkt sind.

Zeitgleich mit den herkömmlichen Ampeln leuchten die LED-Streifen grün oder rot. So sollen Fußgänger, die auch beim Laufen aufs Telefon schauen, davon abgehalten werden, aus Versehen über rote Ampeln zu gehen.

Egal ob klassische Ampel oder Bodenleiste: Rot heißt „Stehen bleiben“.
Egal ob klassische Ampel oder Bodenleiste: Rot heißt „Stehen bleiben“. © dpa | Handout

Die Tel Aviver Stadtverwaltung will die Warnstreifen zunächst an einer Kreuzung gegenüber dem Rathaus testen. Wenn das System funktioniert, könnte es auf die restliche Stadt ausgedehnt werden.

Von ihrem Smartphone abgelenkte „Smartphone-Zombies“ oder „Smombies“ sind nicht nur im Start-up-Land Israel ein Problem geworden. Ähnliche Systeme wurden in den letzten Jahren unter anderem in Holland, Deutschland, Australien und Singapur installiert.

Die Stadt Augsburg testete im Jahr 2016 eine ähnliche Technik. An zwei Übergängen zur Straßenbahn wurden rote LED-Leuchten in den Asphalt eingelassen, die Handynutzer vor der herannahenden Bahn warnen sollten. Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg zog nach einem Jahr auf Nachfrage der Augsburger Allgemeinen eine zufriedene Bilanz: „Die Anzahl der gefährlichen Situationen an den beiden Haltestellen hat sich reduziert, seit wir die Bodenampel dort installiert haben. Unfälle gab es seitdem keine.“ (dpa/mein)