Berlin . Sturmtief „Eberhard“ ist über Deutschland hinweggefegt. Ein Mann starb. Noch am Montag gibt es starke Einschränkungen im Bahnverkehr.

Sturmtief „Eberhard“ ist über Deutschland hinweggefegt und hat vielerorts Chaos und Verwüstung angerichtet. Im nordhessischen Wabern führte der Sturm dazu, dass rund 400 Reisende eines Intercity-Zuges dreieinhalb Stunden in dem Zug ausharren musste. Bei dem IC trat eine technische Störung am Fahrzeug auf, die allerdings nichts mit dem Sturm zu tun hatte.

Weil aber entwurzelte Bäume die Schienen blockierten, traf ein von der Deutschen Bahn georderter Ersatzzug aus Kassel erst gegen 21 Uhr in Wabern ein, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte. Der IC war auf dem Weg von Westerland nach Karlsruhe gewesen. Der Ersatzzug setzte am Abend die Fahrt fort.

Zugverkehr rollt wieder an – mit Beeinträchtigungen

Zugreisende stehen im Bahnhof Essen vor der Informationstafel. Die Bahn stellte den Nah- und Fernverkehr in NRW wegen des Sturms zeitweise ein.
Zugreisende stehen im Bahnhof Essen vor der Informationstafel. Die Bahn stellte den Nah- und Fernverkehr in NRW wegen des Sturms zeitweise ein. © dpa | Caroline Seidel

In Nordrhein-Westfalen wurden am Sonntag der Fernverkehr und große Teile des Regional- und Nahverkehrs der Deutschen Bahn eingestellt. Bäume waren auf die Gleise geweht worden. Zudem hatte es einen Sturmausfall im Stellwerk Essen gegeben.

Am Montagmorgen rollte der Zugverkehr langsam wieder an. Allerdings gibt es nach wie vor Einschränkungen. „Pendler sollten mit Verspätungen rechnen und sich in den Informationssystemen auf dem Laufenden halten“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Morgen. Von Zugausfällen betroffen sei unter anderem die Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt.

Die Deutsche Bahn informiert auf ihrer Webseite über die aktuellen Beeinträchtigungen. Unter anderem werden in Hamburg, Düsseldorf, Köln und Frankfurt Aufenthaltszüge für Reisende bereitgestellt, deren Verbindungen ausfallen.

Ortsteil in Thüringen von Außenwelt abgeschnitten

Sturmtief „Eberhard“ hatte am Sonntag ein Todesopfer gefordert: Im Hochsauerlandkreis wurde ein 47-jähriger Autofahrer während der Fahrt von einer Tanne erschlagen. In Nordrhein-Westfalen wütete der Sturm besonders heftig. Am Kölner Flughafen mussten zwei Flugzeuge aufgrund der heftigen Böen durchstarten und zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. Verschiedene Zoos und Parks blieben geschlossen.

Die Schäden von Orkan „Eberhard“ in Bildern

Orkan „Eberhard“ hat Deutschland am Sonntag schwer getroffen. Der Bahnverkehr in NRW war komplett eingestellt. Die Schäden im Überblick. In Düsseldorf ist ein Baum auf drei Autos gekippt.
Orkan „Eberhard“ hat Deutschland am Sonntag schwer getroffen. Der Bahnverkehr in NRW war komplett eingestellt. Die Schäden im Überblick. In Düsseldorf ist ein Baum auf drei Autos gekippt. © dpa | David Young
Eine Frau hält in Bochum ihren Schirm fest, damit er nicht wegfliegt. Sturmtief „Eberhard“ war am Sonntag mit Windstärken 11 und 12 über das Land gefegt.
Eine Frau hält in Bochum ihren Schirm fest, damit er nicht wegfliegt. Sturmtief „Eberhard“ war am Sonntag mit Windstärken 11 und 12 über das Land gefegt. © dpa | Caroline Seidel
Umgestürzte Bäume und ein Stromausfall sorgten dafür, dass der Fern- und Nahverkehr in NRW am Sonntagnachmittag komplett eingestellt wurde. Wie hier in Essen warteten Züge im Bahnhof auf die Weiterfahrt.
Umgestürzte Bäume und ein Stromausfall sorgten dafür, dass der Fern- und Nahverkehr in NRW am Sonntagnachmittag komplett eingestellt wurde. Wie hier in Essen warteten Züge im Bahnhof auf die Weiterfahrt. © dpa | Caroline Seidel
Der Zugausfall führte zu großer Nachfrage nach Taxen, wie hier am Kölner Hauptbahnhof.
Der Zugausfall führte zu großer Nachfrage nach Taxen, wie hier am Kölner Hauptbahnhof. © dpa | Oliver Berg
Landesweit rückten Einsatzkräfte der Feuerwehr aus, um die Sturmschäden zu beseitigen. Vielerorts waren Bäume umgestürzt und blockierten Straßen.
Landesweit rückten Einsatzkräfte der Feuerwehr aus, um die Sturmschäden zu beseitigen. Vielerorts waren Bäume umgestürzt und blockierten Straßen. © dpa | Federico Gambarini
In Frankfurt/Main mussten Feuerwehrmänner das Blechdach eines Kirchturms im Stadtteil Gallus sichern, das sich losgerissen hatte.
In Frankfurt/Main mussten Feuerwehrmänner das Blechdach eines Kirchturms im Stadtteil Gallus sichern, das sich losgerissen hatte. © dpa | Boris Roessler
Das Dach der Halle einer Tankstelle in Hirschberg (Baden-Württemberg) wurde vom Sturmtief „Eberhard“ abgedeckt und flog auf die Oberleitung der Straßenbahn.
Das Dach der Halle einer Tankstelle in Hirschberg (Baden-Württemberg) wurde vom Sturmtief „Eberhard“ abgedeckt und flog auf die Oberleitung der Straßenbahn. © dpa | R.Priebe
Ein Mann räumt in Ilmenau (Thüringen) mit einem Winterdienstfahrzeug am frühen Montagmorgen den schneebedeckten Gehweg. Sturmtief „Eberhard“ brachte Neuschnee nach Thüringen.
Ein Mann räumt in Ilmenau (Thüringen) mit einem Winterdienstfahrzeug am frühen Montagmorgen den schneebedeckten Gehweg. Sturmtief „Eberhard“ brachte Neuschnee nach Thüringen. © dpa | Michael Reichel
Der Sturm hat auch in Sachsen gewütet, wie hier in Chemnitz: Teile eines Flachdaches eines Pflegeheims liegen auf dem Dach einem Nachbargebäudes.
Der Sturm hat auch in Sachsen gewütet, wie hier in Chemnitz: Teile eines Flachdaches eines Pflegeheims liegen auf dem Dach einem Nachbargebäudes. © dpa | Bernd März
In Zwönitz im Erzgebirge hat der Wind diesen Baum entwurzelt.
In Zwönitz im Erzgebirge hat der Wind diesen Baum entwurzelt. © dpa | Andre März
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr beschneiden einen Baum der in Zwönitz auf eine Straße gefallen ist.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr beschneiden einen Baum der in Zwönitz auf eine Straße gefallen ist. © dpa | Andre März
1/11

Auch Thüringen war von den Folgen des Sturms stark betroffen. Der Ortsteil Mönchsberg der Gemeinde Föritztal im Landkreis Sonneberg ist weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Die einzige Verbindungsstraße in den kleinen Ort ist von quer liegenden Bäumen versperrt.

Als am Sonntag die Feuerwehren versuchten, diese zu räumen, stürzten weitere Bäume auf die Fahrbahn. Im gesamten Dorf fiel zudem der Strom aus. Auch am Montagmorgen waren nur einige Haushalte wieder an den Strom angeschlossen. Ein Polizeisprecher sagte, es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Probleme zu beheben. (dpa/tki)