Berlin. Ein halbes Jahr nach dem vermeintlichen Suizid auf See soll Daniel Küblböck für tot erklärt werden. Eine Leiche wurde nicht gefunden.

Günther Küblböck will seinen Sohn Daniel Küblböck für tot erklären lassen. „Wir müssen irgendwann diesen Schritt gehen, weil es abgeschlossen werden muss“, sagte er der „Bild“-Zeitung.

Der 33-jährige Sänger und Schauspielschüler verschwand am 9. September 2018 vor der Küste Kanadas von Bord des Kreuzfahrtschiffes „AIDAluna“. Die Ermittler gehen von einem Suizid aus. Günther Küblböck sieht ebenfalls diesen Hintergrund: „Daniel war nicht mehr er selbst. Er litt unter einer Psychose.“

Frist von sechs Monaten bei Verschwinden auf See

Günther Küblböck beim RTL-Jahresrückblick
Günther Küblböck beim RTL-Jahresrückblick "Menschen, Bilder, Emotionen 2018". © dpa | Henning Kaiser

Küblböck könnte ab sofort für tot erklärt werden: Ist es wahrscheinlich, dass ein Mensch nicht mehr lebt, kann ein Gericht auf Antrag den Tod erklären. Dies regelt das Verschollenheitsgesetz. Das Gesetz sieht für eine Todeserklärung unterschiedliche Fristen vor. Allgemein kann jemand für tot erklärt werden, wenn er seit zehn Jahren als verschollen gilt.

Wenn Menschen bei einer Fahrt auf See verschwinden, gilt eine kürzere Frist von sechs Monaten. Der Vater plant nach eigenen Worten, eine Gedenktafel für seinen Sohn aufzustellen. „Das machen wir aber sehr privat“, sagte er der „Bild“. Eine Trauerfeier sei nicht geplant.

Der Vater von Daniel Küblböck hatte zuletzt im TV über das AIDA-Drama gesprochen.

Die Passauer Staatsanwaltschaft hatte Ende Februar erklärt, die Ermittlungen zum Verschwinden seien noch nicht abgeschlossen. Hinweise auf Fremdeinwirkung habe es nicht gegeben. Zudem zeige ein Überwachungsvideo des Kreuzfahrtschiffes, wie zur fraglichen Zeit eine Person von Bord springe.

Neun Fakten über Daniel Küblböck

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    Einen Tag nach Küblböcks Verschwinden hatte die kanadische Küstenwache die Suche nach ihm - wegen der kurzen Überlebenschance im kalten Wasser - eingestellt. Der gebürtige Niederbayer hatte in der ersten Staffel der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ im Jahr 2003 den dritten Platz belegt. Daniel Küblböck litt offenbar unter starken Panikattacken. (jb/dpa)