Berlin. Ein dreifacher Vater hat sich gegen vier mutmaßliche Räuber zur Wehr gesetzt und einen erstochen. Es wird ermittelt, ob es Notwehr war.
Ein mutmaßlicher Räuber ist bei einem Überfall am Sonntagabend in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen. Vier Täter wollten in ein Haus in Landstuhl eindringen, teilte die Staatsanwaltschaft in Zweibrücken am Dienstag mit.
Daraufhin habe ein dort wohnhafter dreifacher Vater mehrfach mit einem Küchenmesser auf einen der Eindringlinge eingestochen.
Zunächst konnte der mutmaßliche Räuber mit seinen Komplizen per Auto fliehen. Als die Mittäter aber erkannt hätten, wie schwer der 43-Jährige verletzt sei, hätten sie diesen in Krickenbach auf einem Bürgersteig abgelegt. Dort erlag der Mann kurze Zeit später seinen Verletzungen.
Zwei Täter noch auf der Flucht
Der Bruder des Getöteten, der ebenfalls ein Mittäter gewesen sein soll, habe noch versucht, Hilfe zu holen. Er bat einen Zeugen, einen Notruf abzusetzen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der 51-Jährige wurde festgenommen.
Bereits am Montag wurde gegen ihn Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen versuchten Raubes erlassen. Die anderen beiden Täter seien unerkannt geflüchtet, sie werden von einer Sonderkommission gesucht.
Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo Krickenbach bei Landstuhl liegt.
Ermittlung soll prüfen, ob Vater aus Notwehr gehandelt hat
Auch gegen den Vater, einen 41-jährigen Zivilangehörigen der US-Armee, wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Es werde dabei geprüft, ob es sich bei der Tat um Notwehr gehandelt habe. Der Vater und dessen Ehefrau wurden bei dem Angriff leicht verletzt, die drei Kinder im Haus überstanden den Einbruch unverletzt.
Laut Staatsanwaltschaft hätten die Einbrecher an der Haustür der amerikanischen Familie geklingelt und beim Öffnen versucht, den Vater ins Haus zurückzudrängen, um sich Zutritt zu verschaffen.
(tki/dpa)