Darum verbieten Pazifikinseln Hawaii und Palau Sonnencremes
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Berlin . Palau und Hawaii werden bald Sonnencremes mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen verbieten. Ziel ist der Schutz von Korallen und Fischen.
Wer in den nächsten Jahren einen Urlaub auf der US-Inselgruppe Hawaii oder im Pazifikstaat Palau plant, sollte die Sonnencreme besser zu Hause lassen. Denn die beiden Inselgruppen wollen der Umweltverschmutzung entgegentreten – und Sonnencremes mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen verbieten.
Ab Januar 2020 dürfen beispielsweise auf Palau nicht mehr die Stoffe Oxybenzon und Octocrylen auf der Haut verrieben werden. Insbesondere Octocrylen ist in Sonnencremes, die in Deutschland verkauft werden, ein üblicher Bestandteil. Werden solche Sonnencremes ins Land gebracht, dann können sie von den palauischen Behörden beschlagnahmt werden.
Hawaii wird ein Jahr später, also 2021, nachziehen. Sonnencremes, die Oxybenzon oder Octinoxat enthalten, sollen dann nicht mehr genutzt werden dürfen.
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Bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme gelangen jährlich in die Ozeane
Mit dem Verbot wollen die Inselgruppen die Umwelt besser schützen. Gewisse Inhaltsstoffe von Sonnencremes stehen im Verdacht, Korallen und Fische zu schädigen. Bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme pro Jahr gelangen in die Ozeane, heißt es in einem Bericht der „New York Times“. Vor allem in den Riffen bei Hawaii und in der Karibik seien die Schäden groß, heißt es weiter.
„Hawaiis Riffe sind in den letzten 20 Jahren langsam gestorben“, sagte Craig Downs, Geschäftsführer des Umweltlabors Haereticus, der „New York Times“. An dieser Entwicklung trage der Tourismus und auch die damit erhöhte Nutzung von Sonnencreme seinen Anteil.
Daher hätten sich nun „alle zusammengeschlossen, um diese Gesetzgebung zu unterstützen, von lokalen Krankenschwestern und Ärzten über die Ferienressorts und Fluggesellschaften bis hin zu den Sonnencreme-Produzenten, die umweltfreundlichere Produkte herstellen“, sagte Downs.
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Inhaltsstoffe schädigen Korallen und Fische
Die Riffökologin Sonia Bejarano sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass Octinoxat und Oxybenzon einzellige Algen schädigten, die in Symbiose mit Korallenpolypen leben und ihnen Farbe und Energie verleihen würden. Wenn die Algen zu Schaden kommen, würden die Steinkorallen schneller ausbleichen, was teilweise oder vollständig zum Absterben führen könnte, erklärte Bejarano.
Physikalische UV-Filter können eine Alternative sein
Andere UV-Filter, beispielsweise die physikalischen Filter Titandioxid und Zinkoxid, seien für die Umwelt weniger belastend, allerdings ist umstritten, ob sie gesundheitsschädlich sind. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, hält sie für ungefährlich, sofern sie gebunden auf die Haut aufgetragen werden.
Szeimies wirbt für mehr textilen Schutz. Je enger und dicker die Maschen der Kleidung sind, desto weniger UV-Licht komme durch, sagte der Dermatologe. Textiler Schutz alleine reiche aber nicht, sagt „Öko-Test“-Redakteurin Svenja Markert. Das Gesicht sei der Sonne immer noch ausgesetzt. Daher sei Sonnencreme wichtig.
„Öko-Test“ rate daher zu physikalischen UV-Filtern – außer, es handele sich um Sprays. Dann sei das Risiko gegeben, dass die Stoffe eingeatmet werden könnten, was wiederum problematisch sein könnte.
An Sonnenschutz wird auch auf Palau und Hawaii in Zukunft kein Weg vorbei führen, denn die UV-Strahlung auf den Pazifikinseln ist hoch. Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, an Wer sich also nicht sicher ist, welche Sonnencreme er noch nutzen darf, kann sich auch vor Ort mit Sonnenschutz eindecken. (tki/dpa)