Playa de Melenara. Auf Gran Canaria ist ein toter Pottwal gefunden worden, der Verletzungen aufweist. Der Wal könnte mit einem Schiff kollidiert sein.

An der Küste von Gran Canaria ist ein Pottwal-Baby angespült worden und gestorben. Medienberichte deuten darauf hin, dass Schiffe für den Tod des Kalbs verantwortlich sind.

Der Wal war am vergangenen Sonntag von Anwohnern an der Playa de Melenara entdeckt worden. Das Tier soll laut einem Bericht von „El Diario“ über sechs Tonnen wiegen und sieben Meter lang sein. Die genaue Todesursache solle nach Angaben des Online-Portals in einer Obduktion ermittelt werden. Dazu wurde der Kadaver des Tieres per Schiff in den Ort Taliarte geschleppt.

Das Tier wies jedoch laut spanischen Medien offensichtlichte Verletzungen auf. Die Zeitung „Canarias 7“ berichtet von zwei großen Schnittverletzungen an einer Flosse und am Kiefer des Pottwal-Babys. Das könnte auf einen Zusammenstoß mit einem Schiff hinweisen.

Video zeigt gestrandetes Wal-Baby auf Gran Canaria

Die These, dass Schiffe für den Tod des Tieres verantwortlich sind, stützen auch aktuelle Studien. So haben Forscher der Universität von Las Palmas zuletzt untersucht, warum auf den Kanaren immer wieder Wale stranden.

Die Antwort wurde in einem Aufsatz in einem Fachmagazin der Royal Society veröffentlicht: Die Wale werden durch Sonargeräte von Schiffen aufgeschreckt, tauchen teilweise zu schnell auf und erleiden die unter Tauchern bekannte Dekompressionskrankheit. Die Forscher fanden in Blutgefäßen und Organen der toten Tiere Gasbläschen, die beim schnellen Auftauschen entstehen.

Wale: Gigantische Säugetiere der Meere

Der Pottwal ist rekordverdächtig: Er hat das größte Gehirn aller Lebewesen und kann tiefer und länger tauchen als jedes andere Säugetier. Berühmtheit erlangte das Tier als weißer Wal in Herman Melvilles „Moby Dick“. Wale sind – neben Seekühen – die einzigen Säugetiere, die vollständig an das Leben im Wasser angepasst sind. Wir stellen die Giganten der Meere vor.
Der Pottwal ist rekordverdächtig: Er hat das größte Gehirn aller Lebewesen und kann tiefer und länger tauchen als jedes andere Säugetier. Berühmtheit erlangte das Tier als weißer Wal in Herman Melvilles „Moby Dick“. Wale sind – neben Seekühen – die einzigen Säugetiere, die vollständig an das Leben im Wasser angepasst sind. Wir stellen die Giganten der Meere vor. © imago/Westend61 | imago stock&people
Pottwale können bis zu 2000 Meter tief tauchen. Beim Auftauchen kann man ihr Luftholen noch in einem Kilometer Entfernung hören. Die Jagd auf diese Bartenwale ist seit 1981 verboten. Hauptgefahr für die großen Säuger ist heute der Beifang in riesigen Fischernetzen, in denen sie sich verfangen und ertrinken können.
Pottwale können bis zu 2000 Meter tief tauchen. Beim Auftauchen kann man ihr Luftholen noch in einem Kilometer Entfernung hören. Die Jagd auf diese Bartenwale ist seit 1981 verboten. Hauptgefahr für die großen Säuger ist heute der Beifang in riesigen Fischernetzen, in denen sie sich verfangen und ertrinken können. © Reuters | REUTERS / STRINGER
Grauwale filtern mit ihren Barten Nahrung aus dem Wasser des Nordpazifik. Die friedlichen pockenüberzogenen Giganten fressen in flachen Gewässern von fünf bis 100 Metern Tiefe Krebse, Asseln, Borstenwürmer und Weichtiere, die am Meeresgrund nur wenige Zentimeter tief im Bodensediment leben.
Grauwale filtern mit ihren Barten Nahrung aus dem Wasser des Nordpazifik. Die friedlichen pockenüberzogenen Giganten fressen in flachen Gewässern von fünf bis 100 Metern Tiefe Krebse, Asseln, Borstenwürmer und Weichtiere, die am Meeresgrund nur wenige Zentimeter tief im Bodensediment leben. © imago/robertharding | imago stock&people
Wie bei den übrigen Bartenwalen sind auch bei dieser Art die Weibchen mit bis zu 15 Metern mindestens einen Meter länger als die gleichaltrigen Männchen. Tragende Weibchen erreichen ein Gewicht von bis zu 34 Tonnen und wiegen damit doppelt soviel wie die Bullen.
Wie bei den übrigen Bartenwalen sind auch bei dieser Art die Weibchen mit bis zu 15 Metern mindestens einen Meter länger als die gleichaltrigen Männchen. Tragende Weibchen erreichen ein Gewicht von bis zu 34 Tonnen und wiegen damit doppelt soviel wie die Bullen. © imago/ITAR-TASS | Yuri Smityuk
Die Gesänge der Grönlandwale sind legendär. Sie sind überraschend verschieden, zudem ändern die Tiere ihr Repertoire fortwährend. Forscher haben in einem mehrjährigen Projekt etliche der Lieder aufgenommen. „Die Grönlandwale sangen laut, 24 Stunden am Tag, von November bis April“, erklärte Forscherin Kate Stafford von der University of Washington. „Und sie sangen viele, viele verschiedene Lieder.“ Eine so immense Variation sei nicht nur für Säugetiere ungewöhnlich, von denen ohnehin nur einige wenige sängen, sondern selbst bei Vögeln nur von einigen wenigen bekannt.
Die Gesänge der Grönlandwale sind legendär. Sie sind überraschend verschieden, zudem ändern die Tiere ihr Repertoire fortwährend. Forscher haben in einem mehrjährigen Projekt etliche der Lieder aufgenommen. „Die Grönlandwale sangen laut, 24 Stunden am Tag, von November bis April“, erklärte Forscherin Kate Stafford von der University of Washington. „Und sie sangen viele, viele verschiedene Lieder.“ Eine so immense Variation sei nicht nur für Säugetiere ungewöhnlich, von denen ohnehin nur einige wenige sängen, sondern selbst bei Vögeln nur von einigen wenigen bekannt. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Grönlandwale können bis zu 18 Meter lang werden und haben viele Superlative zu bieten: „Sie können 200 Jahre alt werden, sie haben den dicksten Blubber aller Wale, die längsten Barten und sie können durch Eis brechen“, so Stafford. Als Blubber wird die Fettschicht der Wale bezeichnet, Barten sind herabhängende Hornplatten am Oberkiefer von Walen, mit dem die Tiere Plankton aus dem Wasser filtern.
Grönlandwale können bis zu 18 Meter lang werden und haben viele Superlative zu bieten: „Sie können 200 Jahre alt werden, sie haben den dicksten Blubber aller Wale, die längsten Barten und sie können durch Eis brechen“, so Stafford. Als Blubber wird die Fettschicht der Wale bezeichnet, Barten sind herabhängende Hornplatten am Oberkiefer von Walen, mit dem die Tiere Plankton aus dem Wasser filtern. © imago/robertharding | imago stock&people
Grönlandwale sind in arktischen Meeren anzutreffen. Wie bei allen Bartenwalen sind die Blaslöcher paarig und sitzen auf einer Erhebung am höchsten Punkt der oberen Wölbung. Wale bringen lebende und voll entwickelte Junge zur Welt. Dieses Foto zeigt ein Muttertier mit ihrem Kalb.
Grönlandwale sind in arktischen Meeren anzutreffen. Wie bei allen Bartenwalen sind die Blaslöcher paarig und sitzen auf einer Erhebung am höchsten Punkt der oberen Wölbung. Wale bringen lebende und voll entwickelte Junge zur Welt. Dieses Foto zeigt ein Muttertier mit ihrem Kalb. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Der Brydewal liebt das warme Wasser und ist weltweit in tropischen und warmgemäßigten Meeren anzutreffen. Wegen mangelnder Informationen schwanken die Schätzungen des Bestandes zwischen 40.000 und 80.000 Tieren weltweit. Seine charakteristischen Furchen – Kehlfalten – dienen der Vergrößerung des Mauls. Brydewale werden in zwei verschiedene Populationen aufgeteilt. Die größere Form erreicht eine Körperlänge von rund 16 Metern bei einem Gewicht von etwa 26 Tonnen. Die kleinere Brydewalform kann bis zu 11,50 Meter groß und 20 Tonnen schwer werden.
Der Brydewal liebt das warme Wasser und ist weltweit in tropischen und warmgemäßigten Meeren anzutreffen. Wegen mangelnder Informationen schwanken die Schätzungen des Bestandes zwischen 40.000 und 80.000 Tieren weltweit. Seine charakteristischen Furchen – Kehlfalten – dienen der Vergrößerung des Mauls. Brydewale werden in zwei verschiedene Populationen aufgeteilt. Die größere Form erreicht eine Körperlänge von rund 16 Metern bei einem Gewicht von etwa 26 Tonnen. Die kleinere Brydewalform kann bis zu 11,50 Meter groß und 20 Tonnen schwer werden. © imago/Bluegreen Pictures | imago stock&people
Buckelwale leben in allen Ozeanen. Die Sommerquartiere liegen dabei in polaren Meeren, die Winterquartiere in tropischen und subtropischen Gewässern. Der Buckelwal gilt als der Akrobat unter den Großwalarten. Er ist bekannt für spektakuläre Sprünge und er schlägt oft mit seinen Brust- und Schwanzflossen auf die Meeresoberfläche. Die Tiere können etwa 50 Jahre alt und dabei bis zu 18 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden. Die Färbung ihres Körpers ist oben schwarz und an der Unterseite bis an die Flanken weiß bis schwarz, abhängig von der Population und auch individueller Färbung. Narbengewebe in Form von weißen Flecken kommen durch den Befall mit Seepocken auf dem Körper zustande.
Buckelwale leben in allen Ozeanen. Die Sommerquartiere liegen dabei in polaren Meeren, die Winterquartiere in tropischen und subtropischen Gewässern. Der Buckelwal gilt als der Akrobat unter den Großwalarten. Er ist bekannt für spektakuläre Sprünge und er schlägt oft mit seinen Brust- und Schwanzflossen auf die Meeresoberfläche. Die Tiere können etwa 50 Jahre alt und dabei bis zu 18 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden. Die Färbung ihres Körpers ist oben schwarz und an der Unterseite bis an die Flanken weiß bis schwarz, abhängig von der Population und auch individueller Färbung. Narbengewebe in Form von weißen Flecken kommen durch den Befall mit Seepocken auf dem Körper zustande. © REUTERS | REUTERS / ISSEI KATO
Die riesigen Säuger ernähren sich von kleinen Schwarmfischen, auf der Südhalbkugel auch von Krill. Sie filtern die Nahrung mit ihren Barten aus dem Meerwasser. Seit 1966 steht der Buckelwal unter weltweitem Artenschutz und gilt als „nicht gefährdet“.
Die riesigen Säuger ernähren sich von kleinen Schwarmfischen, auf der Südhalbkugel auch von Krill. Sie filtern die Nahrung mit ihren Barten aus dem Meerwasser. Seit 1966 steht der Buckelwal unter weltweitem Artenschutz und gilt als „nicht gefährdet“. © imago/UIG | imago stock&people
Schwertwale haben viele Namen: Orca, Killerwal oder auch Mörderwal. Sie machen Jagd auf Robben und andere kleine Walarten. Große Bekanntheit erlangte er durch den Film „Free Willy“. Sie gehören zu den größten Vertretern der Delfin-Familie. Trotz der 40 bis 56 scharfen Zähne sind sie friedliche und soziale Tiere.
Schwertwale haben viele Namen: Orca, Killerwal oder auch Mörderwal. Sie machen Jagd auf Robben und andere kleine Walarten. Große Bekanntheit erlangte er durch den Film „Free Willy“. Sie gehören zu den größten Vertretern der Delfin-Familie. Trotz der 40 bis 56 scharfen Zähne sind sie friedliche und soziale Tiere. © imago/Nature Picture Library | imago stock&people
In Herden von bis zu 30 Artgenossen durchstreifen die schwarz-weiß gezeichneten Meeressäuger die Weltmeere. Sie jagen und leben in Gruppen, den Schulen. Die Beute teilen sie.
In Herden von bis zu 30 Artgenossen durchstreifen die schwarz-weiß gezeichneten Meeressäuger die Weltmeere. Sie jagen und leben in Gruppen, den Schulen. Die Beute teilen sie. © imago stock&people | imago stock&people
Schwertwale können über neun Meter lang werden. Im Schnitt werden sie 50 bis 60 Jahre, Weibchen sogar bis zu 90 Jahre alt.
Schwertwale können über neun Meter lang werden. Im Schnitt werden sie 50 bis 60 Jahre, Weibchen sogar bis zu 90 Jahre alt. © picture alliance/AP Photo | dpa Picture-Alliance / Elaine Thompson
Blauwale sind die größten bekannten Lebewesen, die jemals auf der Erde gelebt haben. Sie können eine Größe von bis zu 33 Metern Länge erreichen. Das Gewicht kann bis zu 200 Tonnen betragen – im Vergleich also etwa so viel wie 45 Elefanten, 225 Kühe oder 2500 Menschen. Das Herz dieses Bartenwales hat die Größe eines Kleinwagens, und sein Magen fasst rund zwei Tonnen Krill. Trotz seiner Masse kann er eine Geschwindigkeit von mehr als 30 Kilometern pro Stunde erreichen.
Blauwale sind die größten bekannten Lebewesen, die jemals auf der Erde gelebt haben. Sie können eine Größe von bis zu 33 Metern Länge erreichen. Das Gewicht kann bis zu 200 Tonnen betragen – im Vergleich also etwa so viel wie 45 Elefanten, 225 Kühe oder 2500 Menschen. Das Herz dieses Bartenwales hat die Größe eines Kleinwagens, und sein Magen fasst rund zwei Tonnen Krill. Trotz seiner Masse kann er eine Geschwindigkeit von mehr als 30 Kilometern pro Stunde erreichen. © imago/Nature Picture Library | imago stock&people
Der kraftvoller Blas (ausgeatmete Atemluft) der Blauwale reicht bis zu zehn Meter hoch. Ihre Ernährung besteht aus winzigen Organismen: Krill. Reiche Krill-Vorkommen sind häufig in einer Tiefe zwischen 50 und 300 Metern im Ozean zu finden, Blauwale müssen also nach ihnen tauchen. Sie kommen im Nordatlantik, Nordpazifik, im südlichen Indischen Ozean, Südpazifik und in den Meeren um die Antarktis vor. Sie werden als „stark gefährdet“ eingestuft.
Der kraftvoller Blas (ausgeatmete Atemluft) der Blauwale reicht bis zu zehn Meter hoch. Ihre Ernährung besteht aus winzigen Organismen: Krill. Reiche Krill-Vorkommen sind häufig in einer Tiefe zwischen 50 und 300 Metern im Ozean zu finden, Blauwale müssen also nach ihnen tauchen. Sie kommen im Nordatlantik, Nordpazifik, im südlichen Indischen Ozean, Südpazifik und in den Meeren um die Antarktis vor. Sie werden als „stark gefährdet“ eingestuft. © imago stock&people | imago stock&people
Minkwale – auch Zwergwale genannt – sind mit zwei Arten in tropischen und polaren Gewässern auf beiden Erdhalbkugeln verbreitet. Sie können bis zu zwölf Meter lang, bis zu zehn Tonnen schwer und bis zu 50 Jahre alt werden. Zu ihrer bevorzugten Ernährung zählen Krill und kleinere Fische.
Minkwale – auch Zwergwale genannt – sind mit zwei Arten in tropischen und polaren Gewässern auf beiden Erdhalbkugeln verbreitet. Sie können bis zu zwölf Meter lang, bis zu zehn Tonnen schwer und bis zu 50 Jahre alt werden. Zu ihrer bevorzugten Ernährung zählen Krill und kleinere Fische. © picture alliance / WILDLIFE | dpa Picture-Alliance / WILDLIFE/M.Carwardine
Durch den Walfang ist ihre Population deutlich zurückgegangen. Sie werden von der Weltnaturschutzunion IUCN unter der Kategorie „Gefährdung anzunehmen“ eingestuft.
Durch den Walfang ist ihre Population deutlich zurückgegangen. Sie werden von der Weltnaturschutzunion IUCN unter der Kategorie „Gefährdung anzunehmen“ eingestuft. © picture alliance / WILDLIFE | dpa Picture-Alliance / WILDLIFE/M.Carwardine
1/17

Im aktuellen Fall wäre es also denkbar, dass das Pottwal-Kalb auch durch ein Sonar-Gerät aufgeschreckt wurde und dann mit einem Schiff kollidierte. Oder aber das Tier starb bereits beim Auftauchen und wurde dann von einem Schiff getroffen. Eigentlich versuchen die Tiere nämlich dem Sonar als Schallquelle zu entkommen. Die Obduktion wird wohl Auskunft darüber geben, was zum Stranden des Wales geführt hat.

Quellen zum Text:

„El Diario“-Bericht über den gestrandeten Pottwal auf Gran Canaria

„Canarias7“: Pottwal weist Wunden auf

Studie über Wal-Stranden auf den Kanaren der Royal Society

(ac)