Berlin. Rudi Assauer ist in seiner Heimat beigesetzt worden. Am Freitag können sich Fans auf Schalke von der Fußball-Legende verabschieden.
Fußball-Deutschland verneigt sich vor dem Leben von Rudi Assauer. Nach dem Tod des langjährigen Schalke-Managers sind Weggefährten und Fußballgrößen in Gelsenkirchen zusammengekommen, um sich von Rudi Assauer zu verabschieden. Darunter sind unter anderem Bayern-Präsident Uli Hoeneß oder BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.
Seit 11 Uhr gibt es eine Trauerfeier in der Propsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer, anschließend geht es in die Veltins-Arena. Ab 19 Uhr soll Teile der Trauerfeier auch bei Sport1 zu sehen sein, wie der Sender mitteilte.
Gedenkfeier für Rudi Assauer in Gelsenkirchen
In der Veltins-Arena wollen neben den Königsblauen auch Vertreter von Borussia Dortmund und Werder Bremen seines Lebenswerks gedenken. Für beide Vereine spielte Assauer als Fußball-Profi, ehe er in Bremen seine Manager-Karriere startete.
Im Anschluss an die Gedenkfeier sind alle Freunde, Wegbegleiter und Fans zu Bier und Bratwurst in die Veltins-Arena eingeladen – so wie es dem Kind des Ruhrgebiets gefallen hätte. In der Arena liegt zudem ein Kondolenzbuch aus.
Rudi Assauer in Herten beerdigt
Rudi Assauer war am Dienstag in seiner Heimat in Herten beerdigt worden. Der langjährige Manager des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 fand seine letzte Ruhestätte in einem Friedwald im nördlichen Ruhrgebiet. Assauer war am vergangenen Mittwoch in seiner Heimatstadt Herten nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben.
Auf den Bildern ist auch zu sehen, dass seine beiden Töchter Bettina und Katy bei dem Begräbnis in Herten-Westerholt anwesend waren. Freitag plant Schalke 04 eine Trauerfeier für seinen langjährigen Manager.
Um 11 Uhr gibt es eine Trauerfeier in der Propsteikirche St. Urbanus in Gelsenkirchen-Buer, anschließend geht es in die Veltins-Arena. Ab 19 Uhr soll die Trauerfeier auch bei Sport1 zu sehen sein, wie der Sender mitteilte.
Dort wollen neben den Königsblauen auch Vertreter von Borussia Dortmund und Werder Bremen seines Lebenswerks gedenken. Für beide Vereine spielte Assauer als Fußball-Profi, ehe er in Bremen seine Manager-Karriere startete.
Rudi Assauer beigesetzt – das Wichtigste in Kürze:
- Am Freitag soll es eine Trauerfeier in der Schalke-Arena geben
- Vor der Beerdigung ist es offenbar zum Streit zwischen seinen Töchtern gekommen
- Eine Tochter soll laut „Bild“ sogar ausgeladen worden sein
- Jetzt wehrt sie sich mit einem Anwalt dagegen
- Sophia Thomalla hat sich von Rudi Assauer emotional verabschiedet
- Am Freitag gibt es eine Trauerfeier in Gelsenkirchen für Assauer
Rudi Assauer: Familienstreit sorgt für Wirbel
Vor der Beerdigung hatte es offenbar einen Familienstreit gegeben, in dessen Folge Katy nicht zur Beerdigung kommen sollte. Sie sollte wohl den Termin für das Begräbnis nicht erfahren.
Katy Assauer hatte „Bild“ zufolge versucht, mit einer einstweiligen Verfügung doch noch an die Informationen zu kommen, um an der Beerdigung teilzunehmen. Das Gericht lehnte den Antrag allerdings ab. Warum sie nun doch teilnehmen konnte, ist nicht klar.
Ob Katy Assauer auf anderem Wege an die Informationen kam oder ihre Halbschwester Bettina sie doch noch einlud, ist nicht bekannt.
„Die Beerdigung Rudi Assauers ist heute friedlich verlaufen. Auch Katy Assauer war dabei. Meine Mandantin Bettina Michel hofft, dass es zukünftig keine weiteren juristischen Schritte gegen sie geben wird“, zitiert „Bild“ den Anwalt von Assauers Tochter Bettina.
Zuvor hatte sich Sophia Thomalla von ihrem Ziehvater verabschiedet und gesagt, dass sie nicht zur Beerdigung des an den Folgen seiner Alzheimer-Erkrankung gestorbenen Ex-Schalke-Managers gehen werde.
Ihre Abschiedsworte erscheinen jetzt in einem anderen Licht. Das Model lebte mit ihrer Mutter Simone neun Jahre mit Assauer zusammen. Laut „Bild“ gehört Sophia zum Lager der nicht zur Beerdigung eingeladenen Tochter Katy.
Traueranzeige für Assauer sorgt für Wirbel
Auch eine Traueranzeige, die am Samstag in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ erschien, legt nahe, dass das Verhältnis zwischen Sophia Thomalla und ihrer Mutter und einigen Familienangehörigen von Rudi Assauer nicht entspannt war.
„Auf dem schweren Weg, den Du gegangen bist, waren Nähe und Abstand zu Deinen Lieben nicht mehr bestimmbar“, heißt es in der Anzeige, die von vielen Menschen unterzeichnet wurde, nicht aber von Assauers Tochter Bettina Michel und seiner langjährige Sekretärin Sabine Söldner.
Familienmitglieder werfen Bettina vor, den Vater abgeschirmt zu haben. Die Zeilen in der Anzeige könnten aber auch auf die Demenzerkrankung von Assauer anspielen. Laut „Bild“ seien um die Töchter zwei Lager entstanden.
Auch Sophia Thomalla hatte durchblicken lassen, dass es in der vergangenen Zeit keinen Kontakt zu Assauer gegeben habe. Trotzdem sei Assauer wie ein Vater für sie gewesen. Sie beschreibt in ihren Abschiedsworten einen Assauer, den viele so nicht kannten.
Einen Aussauer ohne machohaftes Gehabe, ohne Fußball, ohne Schalke. Sie erzählt, wie sie Ostern und Weihnachten gefeiert haben.
Rudi Aussauer war für Sophia Thomalla mehr als ein Macher
Wie sie in den Urlaub gefahren sind und wie er, als sie die Schule schwänzte, das Büro ihres Schuldirektors mit seiner Zigarre zuquarzte. Und wie sie ihn als 14-jähriges „pubertierendes Gör“ grundlos ständig angemeckert hat.
Sie erzählt, dass sie wegen Schalkes in der letzten Minuten verlorenen Meisterschaft 2001 mit Assauer geheult habe, was bis heute einer der schlimmsten Tage ihres Lebens gewesen sei.
- Nachruf auf den Fußball-Manager: Rudi Assauer - Schalke bis zum letzten Zug
- Große Trauer: Schalke trauert um Assauer - Tönnies: „Tief betroffen“
Model spürt mehr als Trauer
„Ich weiß nicht, was ich fühle“, schreibt Sophia Thomalla. Natürlich spüre sie die Trauer, aber das sei nicht alles. Als ihre Mutter und Assauer sich getrennt hätten, habe sie sich nicht um Kontakt bemüht, und sich eingeredet, dass es besser so sei. „Jetzt werde ich 30 und muss rückblickend feststellen, dass ich es bereue.“
Sophia Thomalla hat Assauer viel zu verdanken
Sophie Thomalla schreibt in der „Bild“ weiter, dass es eine harte Aufgabe sei, die richtigen Worte zu finden für jemanden, der sie geprägt habe. Sie gibt tiefe Einblicke über Rudi Assauer, schreibt, dass er meistens in seinem Chefsessel gesessen, schwarzen Tee mit Zitrone und viel Honig getrunken habe. Das Ruhrgebiet sei für sie als Mädchen, das in Berlin aufwuchs, schwer gewesen.
Doch sie sei Assauer dankbar. „Dank ihm schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Eins aus Ost-Berlin, eins aus dem Ruhrgebiet. „’Ossi-Bräute’ nannte er meine Mutter und mich übrigens und freute sich jedes mal wie ein Schneekönig, wenn wir uns darüber echauffierten.“
Assauer habe Thomalla in ihrer Pubertät begleitet. Und vieles von ihr mitbekommen: „Die erste Zigarette, der erste Schluck Alkohol, die erste 6 in Mathe, der erste Besuch beim Direktor, der erste Freund, das erste Tattoo.“ Wenn er heute ihre Tattoos sehen würde, würde er wohl die Hände über den Kopf zusammenschlagen, glaubt sie.
Mit Assauers Tod fragt sie sich, „wie ich eigentlich zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin.“ Sie sei eher der „Hau-drauf-Typ“. Das habe sie von Assauer, schreibt sie in „Bild“: „Meine Leidenschaft für den Fußball, meine Vorliebe für Bier. Harte Schale, aber dennoch weicher Kern. Nicht leicht unterzukriegen, hart im Nehmen und ehrlich bis auf die Knochen.“
Über die Krankheit Alzheimer, an deren Folgen Assauer starb, wolle sie aber nicht schreiben.
Rudi Assauer – ein kurzer Steckbrief seines Lebens:
- Rudi Assauer wurde am 30. April 1944 geboren
- Bekannt wurde er vor allem durch seine Fußball-Karriere, erst als Spieler unter anderem von Borussia Dortmund
- Und später als Schalke-Manager
- Er starb am 6. Februar an den Folgen seiner Alzheimer-Erkrankung
Simone Thomalla kommentiert den Beitrag
Auf den Instagram-Post reagierte auch ihre Mutter Simone Thomalla. „Danke, Sophia. Es ist für mich so unendlich ergreifend, zu lesen, wie du unsere gemeinsame Zeit erlebt hast. Danke, dass du mir diese Worte abnimmst, mir aus dem Herzen sprichst und so ehrlich bist“, schreibt sie darunter.
Und weiter: „Als Mutter kann ich nur feststellen: Ich habe alles richtig gemacht. Ein stolzes Gefühl. Jetzt lassen wir ihn gehen. In Liebe, Mama.“
Auch Simone Thomalla selbst verabschiedet sich auf Instagram von ihrem früheren Lebensgefährten. „Du warst ein ganz besonderer Mensch und du wirst fehlen“, schreibt sie zu einem Foto von Assauer, das ihn mit einem Pokal und der für ihn typischen Zigarre im Mund zeigt. „Gute Reise lieber Rudi.“ (bekö)