Unkel. Auf der Bahnstrecke bei Unkel hat ein Güterzug gebrannt. Heiße Bremsen lösten das Feuer in dem Zug aus, der Haarspray transportierte.

Ein Güterzug ist in der Nacht zum Donnerstag lichterloh in Flammen aufgegangen. Zwei Waggons des Zuges waren mit Haarspraydosen beladen und hatten Feuer gefangen. Das Feuer brach im rheinland-pfälzischen Unkel am Rhein aus und löste einen mehrstündigen Großeinsatz der Feuerwehr bis in die Morgenstunden aus.

Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei lösten heißgelaufene Bremsen das Feuer aus. Die Bremsen hätten sich fest gefahren, dadurch hätten die Radreifen geglüht und Funken gesprüht. Die genaue Ursache des Feuers werde aber noch ermittelt. Fremdverschulden sei auszuschließen.

„Alle Feuerwehren des Landkreises Neuwied waren im Einsatz“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am. Insgesamt seien es 165 Einsatzkräfte gewesen. Das Feuer brach laut Angaben der Polizei am Mittwoch um 23 Uhr aus, am frühen Morgen sei es unter Kontrolle gewesen. Der Einsatz habe insgesamt zehn Stunden gedauert, sagte Ingo Fick von der Einsatzleitung.

Immer wieder flogen explodierende Spraydosen durch die Luft

Die Flammen beschädigten die beiden Waggons, die Oberleitung und eine Schallschutzwand. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, immer wieder seien Spraydosen explodiert und durch die Luft geflogen. Ein Übergreifen des Feuers auf Wohnhäuser habe nicht gedroht.

Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest. Die Betreiber der privaten Bahn, die BayernBahn GmbH in Nördlingen, äußerte sich zunächst nicht. Neben Haarspray waren die Waggons mit weiteren Kosmetikartikeln beladen.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr kämpft gegen die Flammen. Die Bahnstrecke könnte länger gesperrt sein.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr kämpft gegen die Flammen. Die Bahnstrecke könnte länger gesperrt sein. © dpa | Frank Homann

Der Lokführer, der im brennenden Zug selbst saß, hatte den Brand laut Angaben der Bundespolizei zunächst nicht bemerkt. Erst einem entgegenkommenden Lokführer sei der Brand der beiden Waggons aufgefallen und habe die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn verständigt. Der Zug stoppte daraufhin im Bahnhof der kleinen Stadt Unkel am Rhein.

Häuser mussten evakuiert werden

Rund 60 Menschen, die in der Nähe wohnten, mussten in der Nacht ihre Häuser verlassen. Hilfskräfte versorgten sie mit Tee und Kaffee. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt.

Die rechtsrheinische Strecke zwischen Neuwied und Bonn ist nach Auskunft der Bahn bis auf weiteres gesperrt, die Güterzüge müssen auf die linksrheinische Strecke umgeleitet werden. Daher komme es bei den Fernzügen zu Ausfällen zwischen Koblenz und Köln sowie zu Verspätungen. Die rechtsrheinischen Gleise sind der Bahn zufolge Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke Genua-Rotterdam. (dpa/tan)