Stuttgart. Banksys zerstörtes Bild „Girl With Balloon“ kommt nach Stuttgart. Eine anonyme Sammlerin gab es als Dauerleihgabe an die Staatsgalerie.

Im Oktober hatte Streetart-Künstler Banksy weltweit für Aufsehen erregt, als sein Werk „Girl With Balloon“ („Mädchen mit Ballon“) bei einer Auktion von einem im Bilderrahmen versteckten Schredder zerschnitten wurde – unmittelbar nach dem Verkauf für rund 1,2 Millionen Euro. Nun hat das Bild ein dauerhaftes Zuhause gefunden: Die Stuttgarter Staatsgalerie.

Es werde sich als Dauerleihgabe behaupten müssen gegenüber Schlüsselwerken der Kunstgeschichte von Rembrandt bis Picasso, heißt es in einer Mitteilung der Staatsgalerie vom Mittwoch. Das Werk war von einer anonymen Sammlerin ersteigert worden. Vom 5. Februar bis 3. März ist es im Frieder Burda Museum in Baden-Baden zu sehen, bevor es ab 7. März in Stuttgart ausgestellt wird.

Banksy gab Bild nach Zerstörung einen neuen Namen

Das Bild unmittelbar nach der Kunstaktion am 6. Oktober im Auktionshaus Sotheby’s in London.
Das Bild unmittelbar nach der Kunstaktion am 6. Oktober im Auktionshaus Sotheby’s in London. © dpa | Banksy

Nach der medienwirksamen Zerstörung des Bildes, mit der wiederum ein neues Werk entstanden ist, gab der Künstler dem Bild eine Woche später den neuen Namen „Love is in the bin“, zu deutsch „Liebe ist im Eimer“. Banksy erklärte die Schredder-Aktion als Kritik am Kunstmarkt.

Der Künstler wurde durch seine ironischen und politischen Statements in Werken wie „Monkey Queen“ („Affenkönigin“) und „Rude Copper“ (etwa „unhöflicher Polizist“) weltweit bekannt. Mit seinen Graffiti hat er Experten zufolge ein Stück Kunstgeschichte geschrieben. Bis heute ist nicht bekannt, wer genau dahinter steckt.

Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, nannte es eine „noble Geste der Sammlerin“, das ersteigerte Werk als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Da das Haus mittwochs freien Eintritt habe, sei für alle Menschen der Zugang zu Banksys Werk möglich. (mbr/epd)