Berlin. Wirbel um eine angebliche Entführung in Österreich: Eine 88-Jährige soll in eine schwarze Limousine gestiegen sein. Sie ist wieder da.
Österreich in Aufregung: Eine 88-Jährige sei entführt worden, meldete die Polizei. Zwei schwarze Limousinen hätten am Dienstagnachmittag angehalten, als die Frau mit ihrer Pflegerin spazieren war. Die Begleiterin sei weggeschubst worden, die Seniorin, mit Rollator unterwegs, ins Auto gestiegen. Passiert im österreichischen Eisenstadt.
Offenbar war dann aber doch alles nicht so dramatisch, wie sich die Geschichte zuerst darbot: Am Mittwochmorgen tauchte die Seniorin nämlich wieder auf – wohlbehalten bei ihrer Tochter im Tiroler Skiort Kitzbühel.
Die „an der Wegbringung Beteiligten“ hätten sich noch in der Nacht bei der Polizei Tirol gemeldet und erklärt, die Seniorin sei freiwillig mitgefahren, berichtet „Krone.at“.
Mehrere österreichische Medien berichten übereinstimmend, dass es sich bei der Seniorin um ein Mitglied einer ungarischen Magnatenfamilie handelt.
Fall von politischer Relevanz
Entsprechend war der ominöse Fall vor seiner Aufklärung auch auf hoher politischer Ebene von Relevanz. „Zur Stunde ist es nicht wirklich gesichert, ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt“, erklärte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) am Dienstagabend in der ORF-Sendung „Report“. Offenbar hatte er Recht.
Das Wichtigste in Kürze:
- Eine 88-Jährige war am Dienstagnachmittag in Österreich angeblich entführt.worden
- Die Polizei hatte eine internationale Großfahndung eingeleitet.
- Die Behörde macht keine Angaben zur Identität
- Am Mittwoch tauchte die Frau wieder auf – bei ihrer Tochter in Kitzbühel, wohlbehalten.
Seniorin war mit Pflegerin unterwegs
„Die 88-Jährige war mit ihrer Pflegerin unterwegs, als zwei schwarze Limousinen gehalten haben und die Frau in eines der Fahrzeuge einsteigen haben lassen“, hatte Polizeisprecher Helmut Marban der Zeitung „Krone“ gesagt.
Laut der Pflegerin habe es sich bei den vermeintlichen Entführern um einen Mann und eine Frau gehandelt. Der Fall trug sich auf der Esterházy-Straße zu, unweit des Schlosses der Familie. (ses)