Lengerich. In Lengerich hat ein Mann Kinder und Betreuerinnen einer Übungsgruppe als Geiseln genommen. Die Polizei ermittelt weiter zum Motiv.

Ein 25-Jähriger hat am Montagabend im Münsterland Dutzende Kinder und zwei Frauen in seine Gewalt gebracht. In einer Sporthalle in Lengerich hatte der Täter eine Übungsgruppe als Geiseln genommen und offenbar damit gedroht, eine Bombe zu zünden.

Der Mann konnte schließlich von Spezialkräften der Polizei überwältigt und festgenommen werden. Eine Waffe hatte der 25-Jährige nicht bei sich. Verletzte gab es nicht, teilte die Polizei mit. Sprengstoffspürhunden fanden nichts Verdächtiges in der Halle.

Motiv des Täters bislang unbekannt

Warum der Täter die Kinder als Geiseln nahm und warum er die Sporthalle auswählte, war zunächst unklar. Auch ist noch nicht klar, was genau in der Halle passierte.

Am Dienstag seien deshalb weitere Vernehmungen geplant, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Dabei werde auch der Tatverdächtige weiter befragt.

Geiselnehmer stellte wirre Forderungen

Auch die Aussagen der beiden Betreuerinnen, die mit 43 Kindern und Jugendlichen in der Halle gewesen waren, könnten wichtig sein, sagte er. Ob auch einige der Kinder befragt würden, sei noch unklar.

Nach Angaben der Polizei soll der Geiselnehmer einige zusammenhangslose Forderungen gestellt haben. Danach ließ er zuerst die Kinder gehen. Wenig später konnten auch die beiden 23 Jahre alten Betreuerinnen die Sporthalle verlassen. Die Geiselnahme habe von 17.15 Uhr bis etwa 18.20 Uhr gedauert.

Hinweise auf psychische Erkrankung

Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen Mann aus dem Kreis Steinfurt. Die Ermittler gehen Hinweisen nach, wonach er psychisch erkrankt sein könnte.

„Die Vernehmungen und die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an“, twitterte die Polizei am Montagabend.

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Die Ermittler meldeten zudem, dass alle Kinder und Jugendlichen inzwischen in der Obhut ihrer Eltern seien. Auch die beiden Frauen, die die Gruppe betreuten, seien „augenscheinlich unverletzt“. Bei Bedarf würden die Betroffenen weiter von den Experten betreut. (ba/dpa)