Greifswald/Noordwijk. Eigentlich sollte die Asche mehrerer Verstorbener Ende des Jahres der See übergeben werden. Doch bei der Bestattung ging etwas schief.

Die niederländische Reederei Trip Scheepvaart aus Scheveningen hat einen Fehler bei einer Seebestattung einräumen müssen: Ein nasser Karton mit Urnen war einem Mitarbeiter von der Reeling eines Schiffes ins Meer gerutscht, sagte Silvia Roos von der Reederei der Deutschen Presse-Agentur.

Aus der Seebestattung wurde also nichts.

Am 29. Dezember hatte ein 14-jähriger Junge eine Urne am Strand von Nordwijk in den Niederlanden entdeckt. Kurze Zeit später wurden an demselben Strand zwei weitere Urnen gefunden. Auf den Urnen standen Namen und Lebensdaten der Verstorbenen.

Eigentlich sollten die Urnen auf See aus dem Karton genommen und geöffnet werden. Dann sollte die Asche bei einer anonymen Bestattung im Meer verstreut werden. „Der Vorfall ist uns sehr unangenehm“, sagte die Vertreterin der Reederei.

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Reederei will Angehörige um Entschuldigung bitten

Die Asche von zwei Verstorbenen sei inzwischen dem Meer übergeben worden, die dritte Seebestattung sei geplant, so die Reederei. Zudem werde überlegt, wie man sich bei den Angehörigen entschuldigen könne.

Die Urnen ließen sich durch die Daten der Verstorbenen dem Krematorium in Greifswald zuordnen. Die Staatsanwaltschaft Stralsund prüft eine mögliche Störung der Totenruhe, sieht aber derzeit keinen Ansatzpunkt für Ermittlungen, sagte ein Sprecher.

In den Niederlanden sei es erlaubt, die Asche im Meer zu verstreuen. In Deutschland sind Seebestattungen nur in biologisch abbaubaren Urnen erlaubt, wie Andreas Neumann von der Reederei Teßnow in Peenemünde sagte. Diese bestünden aus einem Salz-Ton-Gemisch oder aus einem Pappmaterial, das sich innerhalb weniger Tage auflöst. Zum Teil würden Urnen beschwert, um sicher zu gehen, dass sie auch untergehen. (dpa/ac)