Boston. Kevin Spacey muss sich wegen Vorwürfen eines sexuellen Übergriffs verantworten. Der Anhörung im Januar will er offenbar fernbleiben.

Seit Kevin Spacey (59) in mehr als 30 Fällen sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, ist es weitgehend ruhig geworden um den früheren Hollywood-Star. So soll es offenbar auch im Januar bleiben, wenn seine gerichtliche Anhörung zu den Vorwürfen eines sexuellen Übergriffs ansteht. Denn Spacey will der Anhörung wohl fernbleiben.

Keivn Spacey soll 18-Jährigen „unsittlich berührt“ haben

Der „Boston Globe“ berichtete am Freitag, die Anwälte des früheren „House of Cards“-Stars hätten beim Bezirksgericht in Nantucket im US-Staat Massachusetts um eine entsprechende Erlaubnis gebeten.

In der Anklage werde ihm vorgeworfen, einen 18-Jährigen 2016 in einer Bar in Nantucket betrunken gemacht und unsittlich berührt zu haben.

Spacey soll dem Haftrichter im Bezirk Nantucket am 7. Januar vorgeführt werden. Nach Angaben von Mitarbeitern des Gerichts in Massachusetts sind Angeklagte verpflichtet, bei Gerichtsverhandlungen zu erscheinen – es sei denn, ein Richter verzichtet darauf.

Kevin Spacey postete bizarres Video

Zuletzt war Kevin Spacey durch ein bizarres Internet-Video aufgefallen. In dem dreiminütigen Clip, der auf Twitter und YouTube online ging, mimt der frühere „House of Cards“-Star seine TV-Figur, den skrupellosen Politiker Frank Underwood, der offenbar auf Vorwürfe gegen sich reagiert.

„Ihr würdet doch nicht ohne Beweise das Schlimmste glauben und ohne Fakten vorschnell urteilen, oder?“, sagt Spacey in die Kamera. Er werde bestimmt nicht den Preis für Dinge zahlen, die er nicht getan habe. Bald werde die „ganze Wahrheit“ ans Licht kommen. „Ihr wollt mich zurück“, sagt er zudem in dem Video. Der Tweet mit dem Video war sein erster seit Oktober 2017.

Kevin Spacey musste Netflix-Serie verlassen

Seit Herbst 2017 sind in mehr als 30 Fällen Vorwürfe von sexuellen Übergriffen und Belästigung gegen Spacey öffentlich vorgebracht worden. Als erstes hatte der Schauspieler Anthony Rapp („Star Trek: Discovery“, „Rent“) angegeben, als 14-Jähriger in den 80er Jahren belästigt worden zu sein.

Am Londoner Old Vic Theatre soll Spacey in seiner Zeit als künstlerischer Direktor Berichten zufolge mindestens 20 Männer belästigt haben. In England waren in mehreren Fällen polizeiliche Ermittlungen angelaufen.

Der Streaming-Dienst Netflix hatte im Zuge der Enthüllungen die Zusammenarbeit mit dem Oscar-Preisträger bei der Polit-Serie „House of Cards“ aufgekündigt. Seine Figur Frank Underwood starb den Serientod und verschwand aus der Produktion.

(dpa/msb)