Kairo. Einen Tag nach dem Anschlag in Ägypten hat die Polizei 40 mutmaßliche Terroristen getötet. Sie sollen weitere Anschläge geplant haben.

Die ägyptische Polizei hat auf den Anschlag auf einen Touristenbus am Freitag reagiert. Nach eigenen Angaben töteten ägyptische Sicherheitskräfte am Samstag 40 mutmaßliche Terroristen.

Die mutmaßlichen Terroristen seien in abgestimmten Einsätzen „in drei Terroristenverstecken“ in Gizeh und im Norden der Sinai-Halbinsel getötet worden, teilte das Innenministerium am Samstag mit.

Weitere Anschläge geplant

Die Verdächtigen hätten eine Serie von Anschlägen gegen staatliche Institutionen, Tourismuseinrichtungen, Sicherheitskräfte und Kirchen geplant, berichtete das staatliche Fernsehen mit Verweis auf das Ministerium.

Der Touristenbus wird nach dem Bombenanschlag abtransportiert.
Der Touristenbus wird nach dem Bombenanschlag abtransportiert. © dpa | Ahmed Abdelfattah

Am Freitagabend waren bei einer Bombenexplosion nahe der Pyramiden von Gizeh im Süden der Hauptstadt Kairo drei vietnamesische Touristen und ihr ägyptischer Reiseführer getötet worden. Zwölf weitere Menschen wurden nach staatlichen Angaben verletzt.

Ein Sprecher des Außenministeriums verurteilte den Anschlag auf den Touristenbus als „feigen terroristischen Akt“. Der ägyptische Generalstaatsanwalt Nabil Sadek ordnete in der Nacht zu Samstag eine Untersuchung der Explosion an.

Bei dem Anschlag starben vier Menschen,
Bei dem Anschlag starben vier Menschen, © REUTERS | AMR ABDALLAH DALSH

Weitere Businsassen erlagen ihren Verletzungen

Das ägyptische Innenministerium hatte zunächst von zwei Toten und rund einem Dutzend Verletzten gesprochen. Zwei weitere Businsassen seien später ihren Verletzungen erlegen, berichteten mehrere ägyptische Medien am Abend übereinstimmend. Ministerpräsident Mustafa Madbuli hatte noch am Abend die Verletzten im Krankenhaus besucht und dabei von drei Toten gesprochen.

Bilder von der Unglücksstelle zeigen, dass auf einer Seite des Busses alle Fenster zersplittert waren. Zudem war eine Seite des Busses mit Kratzern und dunklen Staubspuren übersät.

Touristenzahlen sinken seit 2011

Immer wieder kommt es in dem Urlaubsland Ägypten zu Angriffen auf Touristen. Die Reisebranche des Landes leidet darunter sehr.

Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge.

Vor allem auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Aber auch in der Hauptstadt Kairo oder in anderen Teilen des Landes ereignen sich immer wieder Anschläge. Zuletzt starben bei einem Anschlag auf koptische Pilger Anfang November sieben Menschen. (dpa/ba/sdo)