Berlin. Braun aufs Brot statt im Kopf – in Berlin warb ein Plakat mit Anti-AfD-Spruch für Nutella. Der Konzern hat es nicht selbst beauftragt.
Der Spruch ist griffig, wie in guter Werbung üblich. Trotzdem: Dass Nutella jetzt wirklich mit „Lieber braun auf’s Brot als braun im Kopf!“ beworben wird, ist eher unwahrscheinlich.
Genau dieser Slogan stand auf einem Plakat in Berlin. Unweit der Gedächtniskirche am Zoo hing das Poster in einem Schaukasten. „Gegen Rassismus, Intoleranz und die rechte Hetze der AfD“ stand drunter. Inzwischen wurde das Plakat entfernt.
Tatsächlich handelt es sich dabei um keine überraschend politische Neuausrichtung des Nutella-Marketings, wie auch eine Pressesprecherin unserer Redaktion bestätigt. Man prüfe es nun, eindeutig sei nur, dass es sich um kein offiziell vom Konzern Ferrero beauftragtes Plakat handele.
Netzwerk hat das Plakat ersonnen
Die Urheberschaft hat „Stay Behind Foundation“ beansprucht. Die Foundation betreibt nach eigener Angabe „digital network activism“ („Digitaler Netzwerk-Aktivismus“ und setzt sich aus diversen, immer wieder neu zusammenkomeemnden Akteuren zusammen.
Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht, der AfD die Existenz etwas anstrengender zu machen und ruft immer wieder zu dezidierten Aktionen gegen die Partei auf – etwa die Meldeportale für Lehrer mit Anfragen zu überfluten.
Erst vergangene Woche hatte ein gefälschtes Cola-Plakat in Berlin Werbung gegen die AfD und rechts gemacht. Der Konzern reagierte entspannt – „nicht jedes Fake muss falsch sein“, twitterte der Unternehmenssprecher und positionierte die Zuckerbrause damit gegen rechts. (ses)