Jena/Gera. Mitte November wurden in Jena vier Leichen gefunden. Die Todesursache von zwei Personen war noch unklar. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

Etwa eine Woche ist es her, dass in Jena vier Tote in einer Wohnung entdeckt wurden: ein Säugling, eine Frau und zwei Männer. Nun haben die Ermittler die Leichen obduziert – und das vorläufige Ergebnis bekannt gegeben.

Die Beziehungstat ist demnach als sogenannter erweiterter Suizid zu werten. Der 38-jährige mutmaßliche Täter habe sich umgebracht, indem er in der verschlossenen Wohnung einen Holzkohlegrill in Betrieb nahm. Das sagte am Dienstag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera.

An den giftigen Gasen sei auch das drei Wochen alte Kind des Mannes gestorben. Wie das Baby und sein Vater starben, war zuvor noch unklar gewesen. Als Todesursache der 25 Jahre alten Ehefrau des Mannes und deren 43 Jahre alten Freund wurden Erschlagen und Erstechen ermittelt.

Tragödie wird wohl nie ganz geklärt werden

Laut dem Behördensprecher ist unklar, wie der 38-Jährige in die Wohnung der Frau gelangte. Sie hatte sich kurz vor der Geburt des Kindes von ihm getrennt und sich offenbar dem 43-Jährigen zugewandt. Dennoch hätten die Ex-Partner vermutlich noch Kontakt miteinander gehabt.

Letztlich werde es aber vermutlich nicht mehr geklärt werden, wie sich die Tragödie abspielte. Da der mutmaßliche Täter nicht mehr am Leben sei, werde nur noch ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren geführt. (dpa/cho)

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.