Hobart. Ein australischer Pilot ist während des Flugs eingeschlafen. Selbst am Ziel wachte er nicht auf und flog einfach 46 Kilometer weiter.

Nicht selten gibt es Berichte über Autofahrer und ihren gefährlichen Sekundenschlaf, der zu schrecklichen Unfällen führt. Dass auch Piloten mal die Augen zufallen, ist eher eine seltene Nachricht.

Genau das ist aber nun einem australischen Piloten einer kleinen Frachtmaschine passiert. Auf dem Flug zu einer Insel vor der australischen Südküste schlief der Mann am Steuer der zweimotorigen Piper PA-31 ein – und verpennte tatsächlich die Landung.

Eigentlich sollte der Flug der Gesellschaft Vortex Air am 9. November aus Tasmanien direkt zu der kleineren Insel King Island führen – eine relativ kurze Strecke von 240 Kilometern. Die Landung war für 7.15 Uhr morgens geplant.

Pilot flog 46 Kilometer über das Ziel hinaus

Offenbar begann der Pilot aber gleich nach dem Start im Cockpit mit einem Nickerchen, so dass er zu weit in Richtung des australischen Festlands flog. Er flog deshalb 46 Kilometer über sein Ziel hinaus, wie die australische Luftsicherheitsbehörde ATSB am Dienstag mitteilte.

Als er seinen Fehler bemerkte, machte er kehrt und brachte das Flugzeug sicher zu Boden. Außer ihm selbst war niemand an Bord. Vermutet wird, dass die Piper automatisch über den Bordcomputer gesteuert wurde.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo der Pilot eigentlich landen sollte.

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Die Aufsichtsbehörde ließ offen, wie der Pilot dann wieder wach wurde – ob er über Funk geweckt wurde oder aus eigenen Stücken die Augen öffnete. Sekundenschlaf sorgt auch im Straßenverkehr häufig für Verkehrsunfälle

Bislang kündigte die Behörde noch keine Konsequenzen an. Nach einer Anhörung will sie jedoch im kommenden Jahr einen Bericht zu dem Fall veröffentlichen.

Die Piper PA-31 hat eine Reichweite von etwa 1900 Kilometern. Normalerweise fliegt sie mit etwa 380 Stundenkilometern. Vortex Air ist seit mehr als 20 Jahren im Geschäft. Die Fluggesellschaft fliegt von und nach Tasmanien, Australiens größter Insel im Süden. (dpa/jha)