Berlin/Santa Cruz. Meterhohe Wellen, die Balkone mit sich reißen: Unwetter sind über die Kanaren hinweggefegt. Berichte über Verletzte gibt es nicht.

Besonders Teneriffa hat es erwischt: Heftige Unwetter sind am Wochenende über die Kanaren hinweg gezogen. Auf Teneriffa wurden nach Angaben der „Teneriffa News“ 65 Häuser so schwer beschädigt, dass sie geräumt werden mussten. Die Anwohner wurden demnach in Notunterkünften untergebracht.

„El Diario“ berichtet, dass 39 Personen vorübergehend aus betroffenen Gebäuden in Garachico evakuiert worden seien. Die hohen Wellen hätten teilweise Fensterglas und Balkonbrüstungen zerstört. Zu einem Zwischenfall sei es auch in Adeje im Süden der Insel gekommen: Wellen hätten die Verglasung eines Hotelrestaurants zerstört, während mehrere Gäste gerade zu Abend aßen. Sie seien unverletzt evakuiert worden.

Auf einem Video, das via Twitter verbreitet wurde, ist zu sehen, wie eine Welle mehrere Balkone eines Hochhauses im Nordosten der Inseln mit sich reißt.

Wellen-Warnung gilt auch am Montag noch

„Teneriffa News“ zitiert den Bürgermeister von Tacoronte mit den Worten, das betroffene Hochhaus aus dem Videoclip sei glücklicherweise nur spärlich besucht gewesen. Viele Anwohner hätten lediglich einen Zweitwohnsitz dort und seien zum Zeitpunkt des Unwetters nicht da gewesen, sagte Álvaro Dávila.

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Am Sonntagmittag kollidierte zudem ein Gleitschirmflieger mit einer Stromleitung und stürzte in ein Schwimmbad im Norden Teneriffas. Auch auf dem Meer gerieten Menschen in Not. Ein Segelboot kam nicht mehr gegen die hohen Wellen an – es musste schließlich abgeschleppt werden.

Regierung kündigt Hilfe an

Die Unwetter fegen schon seit mehreren Tagen über die Inseln südwestlich von Marokko. Betroffen ist vor allem der Norden von Teneriffa. Laut Meteorologen wird die Wellen-Warnung für den Norden und Nordwesten Teneriffas und die kompletten Inseln El Hierro und La Gomera noch bis zum Montagvormittag aufrecht erhalten.

Die Politik reagierte inzwischen auf die Unwetter: Fernando Clavijo, der Präsident der Kanarischen Inseln, und der Inselpräsident Teneriffas, Carlos Alonso, besuchten die betroffenen Gebiete und kündigten offizielle Unterstützung für Privatleute und Unternehmen an. Ein entsprechendes Dekret solle zeitnah erlassen werden.

Auf den Kanaren ist fast das gesamte Jahr über gutes Wetter, weswegen die Inseln vor allem in den Herbst- und Wintermonaten ein beliebtes Ziel für deutsche Urlauber sind. (sdo)