Berlin. Der TV-Moderator Jan Böhmermann erwischte den falschen Zug. Macht nichts, dachte sich der Schaffner – und ließ unplanmäßig anhalten.

Promi-Bonus für den Fernsehmoderator und Satiriker Jan Böhmermann. Er stieg in die falsche Bahn. Als er dem Schaffner sein Missgeschick schilderte, griff der zu außergewöhnlichen Maßnahmen: ein Zwischenhalt in der Provinz, nur für den prominenten Fahrgast. Aber der Reihe nach.

Das Ganze ereignete sich am 2. November, Böhmermann war auf dem Weg von Hamburg nach Bremen. Er stieg aber in den IC 2195, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte. Und der fuhr nicht nach Bremen.

Der IC 2195 hält zwischen Hamburg und Köln planmäßig eigentlich nur in Essen, Duisburg, Düsseldorf und Köln.

Böhmermann sagt, ihm sei zum Heulen gewesen

Moderator Böhmermann schilderte die Panne in dem Spotify-Podcast „Fest und Flauschig“ mit Gesprächspartner Olli Schulz.

Er sei „kurz vorm Heulen“ gewesen, erzählt Böhmermann. Er habe sich verzweifelt an einen Bahnmitarbeiter gewandt und erklärt, in Bremen einen Auftritt vor 1000 Leuten zu haben. Der Zugbegleiter erwies sich demnach als verständnisvoll und telefonierte mal eben mit der Netzzentrale in Berlin. Unplanmäßiger Zwischenhalt möglich?

Böhmermann: Nie wieder Witze über die Bahn

Und siehe da: Der Zugbegleiter bekam das Signal, dass man eine „absolute Ausnahme“ machen könne, da der Zug ohnehin 90 Minuten Verspätung habe. Jan Böhmermann schnappte sich also die Reisetasche und stieg in Lauenbrück aus. Von dort aus schlug er sich Richtung Bremen durch.

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Üblich sind solche Sonderhalte aber keinesfalls. „Der zusätzliche Halt des Intercitys war eine absolute Ausnahme, die nicht den vorgegebenen Regularien entspricht“, erklärte eine Bahn-Sprecherin unserer Redaktion.

Und ergänzte mit Blick auf die anderen Fahrgäste: „Im Interesse aller Fahrgäste sollte dies wirklich ein Einzelfall bleiben.“ Man weise die Kollegen entsprechend darauf hin.

Böhmermann will „nie wieder Witze“ über die Bahn machen

Ob sich Moderatorenkollege Johannes B. Kerner auch gewundert hat, als der Intercity in Lauenbrück hielt, ist nicht bekannt. Der saß laut Böhmermann aber auch in dem Zug.

Der Satiriker, der vielen vor allem durch den Streit um ein Erdogan-Schmähgedicht bekannt wurde, gelobt nach dem Vorfall Besserung der besonderen Art.

„Ich werde nie wieder einen schlechten Witz über die Deutsche Bahn machen!“, twitterte Böhmermann erleichtert. „Der Herrgott segne alle Zugführerinnen und Zugführer, alle Bahnbediensteten und das gesamte Unternehmen!“

Jan Böhmermann kündigte an, sich persönlich bei dem Schaffner der Deutschen Bahn bedanken zu wollen. Dem Zugbegleiter drohen laut der Bahn übrigens keine Konsequenzen. (W.B./sdo)