Berlin. Sie zählt in Deutschland zu den seltenen Baumarten: Die Flatter-Ulme wurde zum Baum des Jahres 2019 ernannt. Das steckt dahinter.

Sie ist eher eine Unbekannte, doch der Titel könnte ihr nun Ruhm verschaffen: Die Flatter-Ulme ist der Baum des Jahres 2019. Das verkündete am Freitag die Baum des Jahres Stiftung.

Die Flatter-Ulme mit ihren markanten Brettwurzeln sei ein Baum mit vielseitigem Potential, erklärte die Jury. In Feuchtgebieten und Flussauen zu Hause, könne sie als einzige heimische Baumart Wurzeln wie ein Urwaldriese in tropischen Regenwäldern ausbilden.

Allerdings gilt ihr feuchter Lebensraum als bedroht, weil viele Auen landwirtschaftlichen Flächen weichen. Heute zählt sie in Deutschland zu den seltenen Baumarten.

Das muss man über die Flatterulme wissen:

  • In Deutschland kommt sie im Oberrheingraben, entlang der Donau, in der Rhein-Main-Ebene, im Spreewald und an der Mittleren Elbe vor.
  • Der Baum liebt warme Orte – über 500 Metern Höhe fühlt er sich nicht mehr wohl.
  • Sie kann bis zu 35 Meter hoch werden.
  • Sie hat mächtige Wurzeln und tiefe, archaisch wirkende Furchen in der Rinde.
  • Die Blätter sind eiförmig und gezackt.
  • Als Nachbarn schätzt die Flatter-Ulme Stiel-Eichen, Eschen und Berg-Ahorne in Auenwäldern.

„Nach Jahrhunderten der Lebensraumzerstörung ist es Zeit, die Flatter-Ulme neu ins Bewusstsein von Städteplanern und Forstleuten zu holen“, sagte die frisch von der Stiftung benannte Baumkönigin Caroline Hensel. Sie plante, am Freitag symbolisch eine Flatter-Ulme im Berliner Zoo zu pflanzen.

Beeindruckende Bäume der Welt

Ein beeindruckendes Geflecht von Baumwurzeln legt sich um den Ta-Prohm-Tempel im Archäologischen Park Angkor in Kambodscha. Mehr als zwei Jahre reisten die Fotografen Diane Cook und Len Jenshel um die ganze Welt, um Bäume zu porträtieren, deren Leben legendär ist. Wir zeigen weitere Fotografien aus ihrem Bildband „Das Wissen der Bäume“ - erschienen im Knesebeck Verlag.
Ein beeindruckendes Geflecht von Baumwurzeln legt sich um den Ta-Prohm-Tempel im Archäologischen Park Angkor in Kambodscha. Mehr als zwei Jahre reisten die Fotografen Diane Cook und Len Jenshel um die ganze Welt, um Bäume zu porträtieren, deren Leben legendär ist. Wir zeigen weitere Fotografien aus ihrem Bildband „Das Wissen der Bäume“ - erschienen im Knesebeck Verlag. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Bei diesem Foto handelt es sich um keine Bildmanipulation! In der indischen Stadt Varanasi steht in einem Süßwarenladen dieser Baum.
Bei diesem Foto handelt es sich um keine Bildmanipulation! In der indischen Stadt Varanasi steht in einem Süßwarenladen dieser Baum. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Der Àrbol del Tule (deutsch: Baum von Tule) ist ein etwa 1400 bis 1600 Jahre alter Baum der Art Mexikanische Sumpfzypresse – mit einem gewaltigen Umfang. Dieses beeindruckende Exemplar steht in der mexikanischen Stadt Santa María del Tule.
Der Àrbol del Tule (deutsch: Baum von Tule) ist ein etwa 1400 bis 1600 Jahre alter Baum der Art Mexikanische Sumpfzypresse – mit einem gewaltigen Umfang. Dieses beeindruckende Exemplar steht in der mexikanischen Stadt Santa María del Tule. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Der 9/11-Überlebensbaum: Die Chinesische Wildkirsche steht auf dem Gelände des Mahnmals und Museums zum 11. September in New York. Es erinnert an die rund 3000 Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001 und des Bombenanschlags von 1993 auf das World Trade Center.
Der 9/11-Überlebensbaum: Die Chinesische Wildkirsche steht auf dem Gelände des Mahnmals und Museums zum 11. September in New York. Es erinnert an die rund 3000 Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001 und des Bombenanschlags von 1993 auf das World Trade Center. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Die Hängekirsche von Gion ist im Maryyama-Park im japanischen Kioto zu bewundern.
Die Hängekirsche von Gion ist im Maryyama-Park im japanischen Kioto zu bewundern. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Die Gebetskiefer: Dieser hölzerne Riese ist in Elk Park im US-Bundesstaat Colorado zu finden.
Die Gebetskiefer: Dieser hölzerne Riese ist in Elk Park im US-Bundesstaat Colorado zu finden. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Der neuseeländische Kauri-Baum,Tane Mahuta, steht im Waipoua Forest im Norden Neuseelands. „Der Gott des Waldes“ ist die größte heimische Baumart, hat einen Stammdurchmesser von 4,83 Meter und besteht aus insgesamt 244,5 Kubikmeter Holz.
Der neuseeländische Kauri-Baum,Tane Mahuta, steht im Waipoua Forest im Norden Neuseelands. „Der Gott des Waldes“ ist die größte heimische Baumart, hat einen Stammdurchmesser von 4,83 Meter und besteht aus insgesamt 244,5 Kubikmeter Holz. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Dutzende Schuhpaare baumeln von den Ästen dieses Baumes, der am US-Highway 395 im US-Bundesstaat Kalifornien verwurzelt ist.
Dutzende Schuhpaare baumeln von den Ästen dieses Baumes, der am US-Highway 395 im US-Bundesstaat Kalifornien verwurzelt ist. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Die Überlebensbäume von Nagasaki in Japan erinnern an den Atombombenabwurf 1945.
Die Überlebensbäume von Nagasaki in Japan erinnern an den Atombombenabwurf 1945. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Die Tanzlinde prägte als Wahrzeichen über drei Jahrhunderte lang den alten bayerischen Ortskern von Peesten und war in ihrer würfelförmigen Form lange Zeit einzigartig in Europa.
Die Tanzlinde prägte als Wahrzeichen über drei Jahrhunderte lang den alten bayerischen Ortskern von Peesten und war in ihrer würfelförmigen Form lange Zeit einzigartig in Europa. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Der sogenannte Kindermordbaum in Kambodscha erinnert an den Mord von Kleinstkindern. Gefolgsleute der Roten Khmer – eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung – haben in Kambodscha in den 70er Jahren Babys brutal an Bäumen erschlagen.
Der sogenannte Kindermordbaum in Kambodscha erinnert an den Mord von Kleinstkindern. Gefolgsleute der Roten Khmer – eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung – haben in Kambodscha in den 70er Jahren Babys brutal an Bäumen erschlagen. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
Der Bildband „Das Wissen der Bäume“ ist im Knesebeck Verlag (<a href=www.knesebeck-verlag.de) erschienen und umfasst 59 Porträts der ältesten und legendärsten Bäume der Welt." title="Der Bildband „Das Wissen der Bäume“ ist im Knesebeck Verlag (www.knesebeck-verlag.de) erschienen und umfasst 59 Porträts der ältesten und legendärsten Bäume der Welt." loading="lazy" />
Der Bildband „Das Wissen der Bäume“ ist im Knesebeck Verlag (www.knesebeck-verlag.de) erschienen und umfasst 59 Porträts der ältesten und legendärsten Bäume der Welt. © Knesebeck Verlag | Diane Cook & Len Jenshel
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Das waren die Bäume des Jahres:

Die Stiftung ernennt in jedem Jahr einen bestimmten Baum des Jahres. Diese Baumarten erhielten den Titel zuletzt:

  • 2018: Ess-Kastanie
  • 2017: Fichte
  • 2016: Winter-Linde
  • 2015: Feld-Ahorn
  • 2014: Trauben-Eiche
  • 2013: Wild-Apfel
  • 2012: Europäische Lärche
  • 2011: Elsbeere
  • 2010: Die Vogel-Kirsche

(jha/dpa)