Göttingen. Ein Fall von Voyeurismus: Ein 47-Jähriger filmte Fußballerinnen beim Duschen. Enttarnt wurde der Mann durch seine eigene Ehefrau.

Ein Bezirksliga-Trainer installierte in den Duschräumen eines Fußballclubs eine Kamera, um die Mitglieder einer Damenmannschaft zu beobachten. Die Sache flog auf – weil die Frau des Mannes unter den Betroffenen war.

Der Fußballtrainer aus dem Kreis Göttingen soll über einen längeren Zeitraum hinweg heimlich Filmaufnahmen in der Dusche eines Damenteams gemacht haben, um seine voyeuristischen Neigungen zu befriedigen.

Der Mann habe die Tat zugegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen am Donnerstag. Ein vergleichbarer Fall sei seiner Behörde bisher nicht bekannt geworden, erklärte er weiter.

Bei Verurteilung drohen bis zu zwei Jahre Haft

Das „Göttinger Tageblatt“ hatte zuvor berichtet, der 47-jährige Trainer eines Herren-Bezirksligisten habe im Sporthaus eines anderen Clubs eine Kamera installiert, um gezielt Fußballerinnen beim Duschen zu filmen. Dabei handelt es sich um das Team, in dem auch die Ehefrau des 47-Jährigen spielt. Die versteckt angebrachte Kamera war dann ausgerechnet von der Frau des Verdächtigen entdeckt worden.

Die inzwischen sichergestellten Videos seien noch nicht vollständig ausgewertet worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Deshalb sei noch unklar, wie viele Frauen betroffen sind.

Gegen den 47-Jährigen wurden Ermittlungen wegen „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ eingeleitet. Für Verstöße gegen den Paragrafen 201a des Strafgesetzbuches drohen bis zu zwei Jahre Haft oder Geldstrafe.

Dem „Göttinger Tageblatt“ sagte der 47-Jährige, er habe schon seit längerer Zeit eine voyeuristische Neigung. Er nehme mittlerweile psychologische Hilfe in Anspruch. Seine Ämter und Funktionen im Fußball hat der Mann niedergelegt. (dpa/W.B.)