Berlin. Weil niemand Platz für einen Rollstuhlfahrer machte, hat ein Busfahrer alle Passagiere rausgeworfen. Twitter-Nutzer sind begeistert.

Behindert ist man nicht, behindert wird man: Wie wahr dieser Satz aus der Behindertenbewegung ist, hat François Le Berre vor einigen Tagen wieder erleben müssen – bei einer Busfahrt. Und das Problem waren nicht der Bus oder eine Möglichkeit, hineinzukommen. Das Problem waren die anderen Menschen im Bus.

François Le Berre hat Multiple Sklerose und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Als der Mann, der in Begleitung seines Bruders in Paris unterwegs war, in einen Bus wollte, gab es ein Problem: Das Fahrzeug war bereits voll mit Menschen – und niemand machte Anstalten für den Rollstuhlfahrer Platz zu machen, wie die Website „Handicap.fr“ berichtet.

„Endstation! Alle aussteigen“, befahl der Busfahrer

Das ließ der Busfahrer seinen Passagieren nicht durchgehen, heißt es bei „Handicap.fr“ weiter: „Endstation! Alle aussteigen“, habe er durchgesagt, der nächste Bus komme in fünf Minuten, den könnten sie nehmen.

Die Menschen hätten zwar protestiert, die Anweisung aber befolgt. Mit einer Rampe half der Fahrer Le Berre dann in den Bus und sagte, schließlich könne jeder irgendwann auf einen Rollstuhl angewiesen sein, zitiert ihn die „Huffington Post“.

Geschichte von Bus- und Rolli-Fahrer ging viral

Der Twitter-Account „Accessible Pour Tout“ – was so viel wie barrierefrei bedeutet – veröffentlichte die Geschichte grob umrissen. Der Tweet ging viral.

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Tausende kommentierten die Geschichte – dankten dem Fahrer, erzählten eigene Erlebnisse oder äußerten Unverständnis über das Verhalten der Bus-Passagiere. Auch die Verkehrsbetriebe RATP meldeten sich und baten Le Berre um genauere Angaben zu Datum, Uhrzeit und Bushaltestelle – um dem Fahrer ein Lob für sein Verhalten auszusprechen. (moi)