Dortmund. Sie sollen die Reanimation einen Mannes gefilmt haben, der auf der Autobahn starb: Jetzt geht die Polizei gegen sechs Gaffer vor.

Den Kampf eines Notarztes um das Leben eines Mannes sollen Gaffer auf der Autobahn 44 bei Unna gefilmt haben. Der Mann starb noch vor Ort. Wie die Polizei am Montag mitteilte, geht sie nun gegen die Personen vor.

Der Mann war nach Angaben der Polizei am 24. Oktober mit seiner Familie in Richtung Kassel unterwegs, als ihm am Steuer plötzlich schlecht wurde. Seine Frau habe den Wagen noch auf den Seitenstreifen lenken können und dann die Polizei alarmiert.

Polizei machte Bilder von filmenden Gaffern

Die Beamten beobachteten, wie Gaffer auf der Gegenfahrbahn den Rettungseinsatz filmten. Sie hätten die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen reduziert, „um besser den Kampf des Notarztes um das Leben des Familienvaters filmen zu können“, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Von den Fahrern, die gefilmt haben sollen, wurden nach Polizeiangaben Bilder gemacht. Sie erwartet nun Post mit der Einleitung eines Strafverfahrens beziehungsweise einer Ordnungswidrigkeit. Es wurden Strafanzeigen gegen sechs Verdächtige erstattet. (dpa/moi)