Tunis. In Tunis verübte eine Frau einen Selbstmordanschlag. Das tunesische Innenministerium meldete neun Verletzte, darunter acht Polizisten.

In der tunesischen Hauptstadt Tunis gab es am Montag einen Selbstmordanschlag. In der Nähe einer Polizeistreife hat sich eine Frau auf der Habib-Bourguiba-Allee in die Luft gesprengt. Dabei seien mindestens neun Menschen verletzt worden, darunter acht Polizisten, teilte das Innenminsiterium mit.

Bei der Attentäterin handele es sich um eine 30-jährige Frau aus dem Küstenort Mahdia im südlichen Tunesien, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Sie sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten und habe keine Verbindungen zu Terrorgruppen gehabt.

Auf Fotos von mutmaßlichen Augenzeugen war eine Rauchsäule über der Stadt zu sehen. Die zentrale Prachtstraße, an der sich das Innenministerium und mehrere internationale Hotels befinden, wurde abgesperrt. Augenzeugen berichteten von einer starken Detonation in der Nähe des Städtischen Theaters. Krankenwagen seien dorthin gerast. Die Polizei habe den Tatort weiträumig abgesperrt.

Erster Anschlag seit drei Jahren in Tunis

Den letzten Anschlag in Tunis hatte es im November 2015 gegeben. Damals tötete der Attentäter bei einem Anschlag auf einen Bus der Präsidentengarde zwölf Menschen und sich selbst. Zuvor hatte es im gleichen Jahr einen Anschlag an einem Touristenstrand in Sousse und im bei Touristen beliebten Bardo-Museum in Tunis gegeben. Dabei starben knapp 60 Menschen.

Seitdem gab es keine schweren Anschläge mehr, der nach den Anschlägen rückläufige Tourismus zog wieder an. Im Juli vermeldete Tunesien dank deutlich mehr Urlaubern aus Europa einen Anstieg der Tourismus-Einnahmen im ersten Halbjahr um 40 Prozent. Demnach erwarten die Behörden für 2018 die Rekordzahl von acht Millionen Touristen. Nach den Anschlägen 2015 war die Zahl auf 5,3 Millionen gesunken.

Immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte

Der Ausnahmezustand in der tunesischen Hauptstadt war allerdings erst vor kurzem verlängert worden. Vor allem in den Regionen an der algerischen und der libyschen Grenze kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte. (dpa/ac/moi/rtr)