Rom. In Rom brach in der U-Bahn eine Rolltreppe ein. 24 russische Fußballfans wurden verletzt. Sie hatten auf der Treppe randaliert.

Vor einem Champions-League-Spiel des AS Rom gegen den russischen Vizemeister ZSKA Moskau wurden am Dienstagabend 24 russische Fußballfans verletzt, als die Rolltreppe einer U-Bahn-Haltestelle einbrach.

Zeugen berichteten, rund 50 alkoholisierte ZSKA-Fans seien auf ihrem Weg ins Olympiastadion zum Champions-League-Duell mit der AS Rom auf der fahrenden Rolltreppe gehüpft, bis diese nachgegeben habe. Dies belegten auch Videoaufzeichnungen.

Einem Fußballfan wurde ein Fuß amputiert

Die meisten Menschen seien eingeklemmt worden und hätten Verletzungen an den Beinen erlitten. Einem Fan musste ein Fuß teilamputiert werden.

Die zum Teil betrunkenen Fans tanzten und sprangen offenbar auf der Rolltreppe der Haltestelle Repubblica unweit des Hauptbahnhofes Termini, die unter der Last zusammenbrach. Womöglich waren Seile im Inneren gerissen, so dass die Treppe außer Kontrolle geriet. Die zum Teil an den Beinen verletzten Fans wurden in Krankenhäuser eingeliefert.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini machte ohne Umschweife die ZSKA-Fans für das Unglück verantwortlich. Als „betrunkene Pseudo-Fußballfans“ bezeichnete der Chef der rechten Lega die Moskauer. Salvinis Partei bekräftigte ihren Plan, Fußballklubs für die Sicherheitskosten rund und um die Stadien aufkommen zu lassen.

Russische Fans erzählen italienischen Medien, dass sie nicht gesprungen seien. „Wir standen auf der Treppe, als sie auf einmal nachgegeben hat“, sagte etwa Daria Petrova.

Die öffentliche Verkehrsgesellschaft Atac versicherte, dass die U-Bahn-Treppen einmal im Monat gewartet würden. Interne Ermittlungen sollen nun Aufschluss geben.

Das Champions-League-Spiel, das die Roma deutlich mit 3:0 (2:0) gewann, wurde auch von Krawallen im Umfeld des Stadions überschattet. Zwei russische Fans wurden mit Messerstichen verletzt, zwei weitere Fans zogen sich bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften leichte Blessuren zu.

Polizisten setzten Wasserwerfer ein. Rund 1500 ZSKA-Anhänger waren in Rom, mehrere davon wurden von der Polizei als gefährlich eingestuft. (aba/sid/dpa)