Courville-sur-Eure. Im Courville-sur-Eure könnte demnächst ein hübsches Theater entstehen. Das 3300-Seelen-Dorf erbte unverhofft einen Millionenbetrag.

Hervé Buisson hatte sich zwar schon auf gute Nachrichten eingestellt. Dass sie am Ende derartig gut waren, das brachte den Bürgermeister dann aber doch aus der Fassung.

„Schwindelig“ sei ihm geworden, sagte Buisson über den Moment, in dem er die Nachricht erhielt, dass sein Dorf eine riesige Erbschaft bekommen würde: vier Millionen Euro. Courville-sur-Eure, eine 3300-Seelen-Gemeinde rund 100 Kilometer südwestlich von Paris, bekommt also auf einen Schlag das Doppelte seines Jahreshaushalts.

„Ich habe mit 100.000 oder 200.000 Euro gerechnet“, sagte Buisson zur Zeitung „L’Écho Républicain“. Aber vier Millionen? „Das war unvorstellbar. Ich stand unter Schock.“

Erbschaft muss binnen fünf Jahren investiert werden

Angesichts der Summe störte es Buisson auch nicht, dass er beim Ausgeben des Erbes wenige Optionen hat. Das Geld ist nämlich für den Bau eines Theaters bestimmt. Und dieser Bau müsse binnen der nächsten fünf Jahre angegangen werden, verfügte die Erblasserin.

Dass sich die Verstorbene um die Kultur in Courville-sur-Eure sorgt, überraschte allerdings nicht. Christiane Tarride, früher Schauspielerin und Komödiantin, hatte im Dorf jahrelang eine Laienschauspielgruppe geleitet.

Nun war sie im Alter von 93 Jahren in einem Altenheim gestorben – kinderlos und mit viel Geld, das sie unter anderem der Ehe mit einem wohlhabenden Schauspieler verdankte. Die beiden waren bereits Anfang der Siebzigerjahre nach Courville-sur-Eure gezogen. (dpa/ba)