Berlin/Fulda. In Hessen ist ein Sportflugzeug beim Landeanflug in eine Gruppe von Fußgängern gerast. Drei Menschen kamen dabei ums Leben.
Nach einem tödlichen Flugzeugunglück in Hessen gehen die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter. Fest steht bereits: Bei den Toten handelt es sich um eine Familie aus der Nähe von Fulda. Die Mutter und ihre zwei Kinder wurden bei einem missglückten Landeanflug tödlich verletzt, teilte das Polizeipräsidium Osthessen am Montag mit.
Ein Sportflugzeug war am Sonntag in der Rhön beim Landeanflug mit Passanten zusammengestoßen, als das Flugzeug auf der Wasserkuppe – dem höchsten Berg in Hessen – aufsetzte. Die Cessna habe nach dem schief gegangenen Landemanöver noch einmal durchstarten wollen, sagte eine Polizeisprecherin. Dabei wurden die 39-jähriger Mutter, ihr elfjähriger Sohn und ihre 12-jährige Tochter erfasst.
In der Maschine saßen vier Männer, sie stammen aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim, sie waren von Mannheim aus zu einem Ausflug auf die Wasserkuppe gestartet. Der Pilot hat sich bis Montagmittag nicht zu dem Unfall geäußert, wie Polizeisprecher Martin Schäfer berichtete. Die Insassen erlitten nach den Unfall, ebenso wie eine Augenzeugin, einen schweren Schock.
Kriminalpolizei ermittelt
Medienberichte, wonach es auch Verletzte gegeben haben soll, konnte die Polizei in Fulda am Sonntagabend nicht bestätigen. Polizei und Rettungskräfte waren im Einsatz.
Der Unfall ereignete sich gegen 15.45 Uhr. Die Maschine vom Typ Cessna traf nach Angaben einer Polizeisprecherin die Landebahn nicht richtig und wollte deswegen noch einmal durchstarten. Sie bekam jedoch keinen richtigen Auftrieb mehr, schoss über die Landebahn hinaus und durchbrach einen Schranke.
Vermutungen zur Unglücksursache
Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen waren noch am Sonntag zur Unglücksstelle gereist und untersuchten das Flugzeug. Auch die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf.
Erste Vermutungen zur Unglücksursache gibt es bereits: Laut des Flugplatz-Chefs und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, könnte ein Pilotenfehler zu dem Unfall geführt haben. Nach seinen Informationen seien die Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt der Landung perfekt gewesen.
Die Wasserkuppe im Drei-Länder-Eck Hessen, Bayern und Thüringen ist mit rund 950 Metern Hessen höchster Berg. Der Flugplatz liegt am Nordhang. Der Berg ist beliebt bei Flugsportlern jeder Art. Dort heben Segelflieger ab, kleine Motorflugzeuge und -segler starten zu touristischen Rundflügen. Auch etwa Ultraleichtflugzeuge, Gleitschirm-, Drachen- und Modellflieger gehen dort in die Luft. 20.000 Starts zählt der Flugplatz nach früheren Angaben im Jahr. (dpa/hip/sdo)