Neu-Isenburg. Ein 36-Jähriger wollte einer Polizeikontrolle entkommen. Das führte zu einer filmreifen Verfolgung – mit zeitweise 25 Streifenwagen.

25 Streifenwagen, ein Polizeihubschrauber – und ein 36-Jähriger, der wider besseren Wissens glaubt, noch entkommen zu können. Das klingt – mindestens – nach „Alarm für Cobra 11“. Abgespielt hat es sich aber in der Nacht zu Donnerstag zwischen Mörfelden und Neu-Isenburg in Hessen.

Eine Streifenwagenbesatzung der Polizeistation Mörfelden-Walldorf wollte den 36-Jährigen um 1.34 Uhr in Mörfelden einer Verkehrskontrolle unterziehen. Nachdem der Fahrzeugführer sämtliche Anhaltezeichen missachtete, wurden durch die Polizeiführung weitere Streifenwagen sowie der Polizeihubschrauber zur Unterstützung herangeführt.

Verfolgung mit 25 Autos und einem Hubschrauber

Der Frankfurter flüchtete dann über die B 44 in Richtung Büttelborn auf die B 42, weiter auf die A 67 bis auf die A 3 in Richtung Würzburg. Mittlerweile waren insgesamt 25 Streifenwagen der Polizeipräsidien Südhessen, Südosthessen, Westhessen und Frankfurt sowie der Polizeihubschrauber an dem Einsatz beteiligt.

„Wir sind hier in einem dicht besiedelten Gebiet nahe der Autobahn, da sind viele Streifenwagen im Einsatz und können schnell herangezogen werden“, sagte ein Behördensprecher.

Flüchtiger rammt Polizeiautos und kommt zum Stillstand

Da der 36-jährige ein laut Polizei „absolut rücksichtloses Fluchtverhalten“ an den Tag legte, kam es schließlich in Neu- Isenburg im Bereich „An der Gehespitz“/ „Carl-Ulrich- Straße“ zu einem Verkehrsunfall. Der Flüchtige stieß mit seinem PKW Citroen C 4 gegen zwei Streifenwagen aus Südhessen und Frankfurt.

Bei dem Unfall wurden eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter aus Frankfurt verletzt, sie litten unter Nackenschmerzen und konnten den Dienst nicht fortsetzen. Der 36-jährige alkoholisierte polnische Staatsangehörige aus Frankfurt konnte an der Unfallstelle festgenommen werden. Der hinreichend polizeibekannte Mann wurde zwecks strafprozessualer Maßnahmen dem Gewahrsam zugeführt.

Geschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde

Wie viele Kilometer zurückgelegt wurden, konnte der Behördensprecher unserer Redaktion aufgrund des „hin und hers“ gar nicht sagen, allerdings Angaben zu der Geschwindigkeit machen: „In geschlossenen Ortschaften wurden mehr als 100 Kilometer pro Stunde gefahren.“ An einen vergleichbaren Fall konnte er sich nicht erinnern.

Ob der 36-Jährige das Fluchtauto rechtmäßig gefahren hat, steht noch nicht fest. Der Halter sei bisher noch nicht angetroffen worden, sagt der Sprecher. Den Fahrer erwarte jetzt ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs. (ses/dpa)