Schwanewede. Seit 25 Jahren wird eine Bremerin vermisst. Die Polizei glaubt an Mord. Auf der Suche nach der Leiche griff sie zu drastischen Mitteln.

Nach dem Leerpumpen eines kompletten Sees bei Bremen will die Polizei in den kommenden Tagen mit der Suche nach der Leiche einer vor 25 Jahren verschwundenen Bremerin beginnen. „Wir hoffen, dass wir die Nadel im Heuhaufen finden, wenn es denn eine Nadel gibt“, beschrieb der Sprecher des Landgerichtes Bremen, Gunnar Isenberg, am Dienstag am Ufer des Sees die schwierige Aufgabe des Ermittlerteams.

Das Gericht hatte auf Antrag der Bremer Staatsanwaltschaft das Abpumpen des rund 260 Meter langen Tietjensees in Schwanewede (Kreis Osterholz), rund 35 Kilometer von Bremen angeordnet.

35 Millionen Liter Wasser in Weser gepumpt

„Auch wir betreten hier Neuland“, sagte Bremens Polizeisprecher Nils Matthiesen. Die Polizei werde von Experten aus dem In- und Ausland unterstützt. Aus dem See wurden seit Samstag 35 Millionen Liter in die nahe Weser gepumpt und 400 bis 500 Kilogramm Fische umgesetzt. Zurück blieb eine 30 Zentimeter tiefe Morastschicht.

Die Frau verschwand im Juni 1993. Von ihr fehlt seitdem jede Spur. Ihr ehemaliger Lebensgefährte steht seit August wegen Mordes in Bremen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft ist sicher, dass der heute 58-Jährige die Frau damals umbrachte, weil sie sich von ihm trennen und mit dem kleinen Sohn ausziehen wollte. (dpa)