Darmstadt/Heppenheim. Der Asteroid 2015 TB145 erinnert in Modellen einem Totenkopf. Da passt es nur zu gut, dass er an Halloween der Erde relativ nahe kommt.

Ausgerechnet zu Halloween wird der „Totenkopf-Asteroid“ genannte Asteroid 2015 TB145 der Erde besonders nahe kommen. Er fliege in einer Entfernung von etwa 40 Millionen Kilometern an der Erde vorbei. Selbst mit großen Teleskopen wird es aber wohl nur als Lichtpunkt zu sehen sein.

„Er hat zwei Dellen, die man als Augen interpretieren könnte“, sagte Rüdiger Jehn vom europäischen Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt zu dem Spitznamen des Asteroiden. „Da spielt aber viel Fantasie mit.“ So gefährlich er für einige Beobachter aussehen mag, wird er der Erde aber nicht.

Der Asteroid 2015 TB145 in einer Nahaufnahme, die aus Radardaten entwickelt wurde.
Der Asteroid 2015 TB145 in einer Nahaufnahme, die aus Radardaten entwickelt wurde. © dpa | NAIC-Arecibo

„Er kann aber weiterhin Science-Fiction-Fans als Grundlage dienen, um Spaß zu haben“, sagte der Experte der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). Am nächsten kommt er der Erde am 7. November, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde, Sven Melchert, im südhessischen Heppenheim.

Sieht 2015 TB145 in echt vielleicht gar nicht wie ein Totenkopf aus?

Der Vorsitzende der Vereinigung von Hobby-Astronomen betont zudem, dass nur eine „durch Radarbeobachtungen rekonstruierte Darstellung“ vom Oktober 2015 die Ähnlichkeit mit dem Totenkopf bezeuge. Auf anderen Darstellungen sehe der Kleinplanet gar nicht wie ein Totenkopf aus. „Also eine Laune der Natur, ein zufälliges Zusammenspiel von Radarechos, in dem wir Menschen etwas uns Bekanntes erkennen“, betonte Melchert.

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    Entdeckt wurde der Asteroid 2015 in Hawaii, als er relativ nah an der Erde vorbei flog, in rund 500.000 Kilometern Entfernung, wie ESA-Experte Jehn sagt. Mit dem Teleskop-System „Pan-Starrs“ werde der Sternenhimmel von Hawaii aus kontinuierlich beobachtet, jeden Monat würden etwa 100 neue Objekte gefunden, die in die Nähe der Erde kommen.

    Da die Umlaufbahn des Asteroiden um die Sonne drei Jahre und 17 Tage betrage, werde er voraussichtlich 2021 wieder vorbeifliegen. Der Erde werde er aber erst 2085 wieder relativ nah kommen, allerdings noch nicht einmal so nah wie 2018. Sicher sei: „Er kann die Erde in den nächsten 100 Jahren nicht treffen, wahrscheinlich auch in den nächsten 500 Jahren nicht.“ In der Esa-Risiko-Datenbank, in der 750 Asteroiden enthalten sind, die in den nächsten 100 Jahren die Erde treffen könnten, sei er nicht enthalten.

    Asteroid 2015 TB145 sei „ziemlich schwarz“ und drehe sich in fünf Stunden einmal um die eigene Achse. Für Spekulationen, dass er vielleicht ein erloschener Komet sei, gebe es bislang keine Belege. (dpa)